Badenova-Standort für Erdwärme-Heizwerk in Hartheim

Grafischer Querschnitt der Erdschichten unter dem geplanten Erdwärme-Heizwerk im BreisgauGrafik: Badenova
Visualisierung des Standortes von Erdwärme im Breisgau
Die Badenova AG & Co. KG Freiburg hat einen Standort für das geplante Erdwärme-Heizwerk bei Hartheim gefunden. Geologie, Lage und Infrastruktur sprechen aus Sicht des Unternehmens dafür. Bau und Betrieb des Heizwerks sollen ohne nennenswerte Beeinträchtigungen für Anwohner:innen erfolgen.

Ein Schritt für die regionale Wärmewende im Breisgau ist erreicht: In der Nähe des Autobahnparkplatzes Hardt bei Hartheim an der A5 hat Badenova den geeigneten Standort für den Bau eines Heizwerks zur Nutzung tiefer Erdwärme identifiziert. Das geplante Heizwerk soll künftig den Wärmebedarf von rund 20.000 Menschen aus Erneuerbarer Wärme decken.

Als Wärmeabnehmerin ist im ersten Schritt die Stadt Freiburg vorgesehen, die bereits über eine ausbaufähige Fernwärmeinfrastruktur verfügt. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn sagt: „In Freiburg soll künftig mit deutlich mehr erneuerbarer Energie geheizt werden – und weniger mit Öl und Gas. Deshalb ist dieses Projekt ein so zentraler Baustein.” Die Erzeugung erneuerbarer Wärme ist ein regionales Projekt: Das Heizwerk entstehe auf der Gemarkung von Hartheim, die Wärme werde über eine regionale Transportleitung nach Freiburg geliefert, so Horn weiter.

Passende Voraussetzungen am Standort Hartheim

Der geplante Standort am Autobahnparkplatz Hardt wurde sorgfältig ausgewählt: Er liegt in großem Abstand zu Wohngebieten, außerhalb von Natur- und Trinkwasserschutzgebieten und bietet entsprechende geologische Bedingungen. Lärmbelastungen während der Bau- und Bohrphase seien daher für Anwohner:innen nicht zu erwarten. Die beiden Bohrenden liegen in etwa 3.200 Metern Tiefe unter landwirtschaftlicher Fläche. Dort wird heißes Tiefenwasser mit einer Temperatur von etwa 120 Grad Celsius erwartet.

Dirk Sattur, Vorstand von Badenova, erklärt: „Wärme aus Erdwärme stärkt die Region. Sie bietet Versorgungssicherheit, ist klimaneutral und schützt vor Preisschwankungen.“

Das eingesetzte hydrothermale Verfahren zur Förderung der Erdwärme soll bewährt und sicher sein: Bereits seit 1994 versorgt eine vergleichbare Anlage im schweizerischen Riehen zuverlässig die Bevölkerung. Dort wird derzeit eine zweite Anlage umgesetzt, um noch weitere Haushalte anzuschließen, so die Pressemitteilung.

Bau ohne Belastung angekündigt

Auch für die Anwohner:innen in Hartheim biete der Standort Vorteile: Die Fläche liegt über 800 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt. Das Heizwerk selbst soll so leise und emissionsfrei arbeiten, dass es keine Beeinträchtigungen für die Umgebung gibt.

Auch während der Bauphase ist laut der Verantwortlichen die Belastung minimal. Badenova plant den Baustellenschwerlastverkehr über die Autobahnausfahrt zum Rastplatz Hardt abzuwickeln, sodass der Ort Hartheim und die angrenzenden Ortschaften nicht berührt werden. Während der zweiwöchigen Aufbauphase seien durchschnittlich sieben LKW-Fahrten pro Tag zu erwarten. Ziel ist es, den zusätzlichen überörtlichen Verkehr während der Bohr- und Bauphase über Alternativrouten zu führen und die Ortslage Hartheim weitestgehend zu entlasten.

Nach erfolgreicher Bohrung werden die Bohranlage und das Testwasserbecken zurückgebaut. Vor Ort verbleiben lediglich das Heizwerk – in etwa so groß wie eine kleine Turnhalle – sowie ein kleines Besucherzentrum.

Nächste Schritte für das Projekt

Im Herbst 2025 werden die Genehmigungsunterlagen bei der Landesbergdirektion im Regierungspräsidium Freiburg eingereicht. Die betroffenen Kommunen werden im Rahmen des Genehmigungsverfahrens beteiligt und können Stellung nehmen. Mit einer Verfahrensdauer von etwa zwölf Monaten ist zu rechnen. Die Baustelleneinrichtung ist für 2026 geplant, die Bohrung für 2027. Im Anschluss folgt der Bau des Heizwerks und der Wärmetransportleitung nach Freiburg. Mit der ersten Wärmelieferung ist ab 2029/2030 zu rechnen.

Quelle: Badenova AG & Co. KG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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