Forschungsprojekt: Wasserstofftransport mit Formiatsalz

Wissenschaftler stehen aufgereiht mit Minister im LIKAT, sie erforschen den Wasserstofftransport mit Formiatsalz.Foto: Kerstin Baldauf / Hochschule Wismar
Dr. Wolfgang Blank (2vl), Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommerns überreicht im LIKAT in Rostock den Zuwendungsbescheid für das Verbundvorhaben FormaPort.
Formiatsalz als chemischer Energieträger ermöglicht mit Hilfe katalytischer Prozesse eine sichere Einspeicherung als auch eine bedarfsgerechte Freisetzung von Wasserstoff.

Im Forschungsprojekt „FormaPort – Entwicklung eines neuartigen Wasserstofftransportmediums auf Basis von Formiatsalzen” wollen Wissneschaftler:innen ein wirtschaftliches und technologisch effizientes Systems zur Speicherung und zum Transport von Wasserstoff entwickeln. Formiat als chemischer Energieträger zeichnet sich durch seine Umweltverträglichkeit aus und ermöglicht mit Hilfe katalytischer Prozesse sowohl eine sichere Einspeicherung als auch eine bedarfsgerechte Freisetzung von Wasserstoff. Mit Blick auf die stetig wachsende Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger soll der Wasserstofftransport mit Formiatsalz eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Speichermethoden bieten.

Zu den Expert:innen aus Forschung und Industrie, die im Projekt FormaPort zusammenkommen, gehören die Wissenschaftler:innen des Bereiches Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Wismar. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Projektpartner bildet die Grundlage für die Entwicklung eines robusten und skalierbaren Transport- und Speichersystems. Wir sind überzeugt, dass die Ergebnisse von FormaPort neue Maßstäbe in der Wasserstofflogistik setzen können.”, sagt Mathias Wilichowski. Der Hochschullehrer begleitet das Projekt an der Hochschule Wismar wissenschaftlich.

Die Fördersumme von 1,078 Millionen Euro ermöglicht auch die Einbindung wissenschaftlichen Nachwuchses. So wird ein Wismarer Absolvent des Bachelorstudiengangs „Verfahrenstechnik ⎼ Energie-, Umwelt- und Biotechnologie“ sowie des darauf aufbauenden Masterstudienganges „Maschinenbau | Verfahrens- und Energietechnik“ unter Betreuung des Projektleiters Christian Stollberg, Professor im Bereich Maschinenbau, Verfahrens- und Umwelttechnik, seine Forschungstätigkeit mit dem Ziel starten, eine Doktorarbeit anzufertigen. Grundlage dafür ist das kooperative Promotionsverfahren, das an der Hochschule Wismar zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angeboten wird. Zum Jahresende will man das Forscherteam durch einen Postdoktoranden ergänzen.

Vier Projektpartner erforschen Wasserstofftransport mit Formiatsalz

Im Verbundprojekt FormaPort arbeiten Spezialisten aus dem Rostocker Raum sowie Wismar zusammen. Das Gesamtbudget für das Projekt beträgt mit den Eigenanteilen rund 4,4 Millionen Euro. Dabei wird die Hochschule Wismar zu hundert Prozent gefördert und erhält rund 1,1 Millionen Euro. Die Akros Energy GmbH aus Laage leitet das Konsortium. Sie ist mit der Entwicklung von Demonstrationsanlagen im technischen Maßstab für die katalysierte Speicherung von Wasserstoff in Formiatsalzen sowie die anschließende Freisetzung vor Ort betraut. Das Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT) aus Rostock erforscht spezifische Katalysatoren für die Hydrierungs- und Dehydrierungsprozesse.

Die Hochschule Wismar untersucht die Kristallisation, Fest-Flüssig-Trennung und des Feststoffhandlings von Formiat- und Bicarbonatsalzen mit dem Ziel eines kontinuierlichen Verarbeitungsverfahrens. Die TAB GmbH aus Bentwisch konzipiert und baut einen energieeffizienten Kristallisator zur Isolation des chemischen Wasserstoffspeichers aus dem wässrigen Reaktionsgemisch.

Quelle: Hochschule Wismar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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