Netzanschluss von Biogasaufbereitungsanlagen: BDEW will Biogasanlagencluster

Biogasaufbereitungsanlage mit großen Gasrohren, der Netzanschluss von Biogasaufbereitungsanlagen soll gesetzlich neu geregelt werden.Foto: Bertold Werkmann / stock.adobe.com
Um die wirtschaftliche Effizienz eines Anschlusses einer Biogasaufbereitungsanlage an das Erdgasnetz zu beurteilen, kommen laut BDEW zwei Ansätze infrage: Eine Mindesteinspeisemenge oder ein spezifischer Schwellenwert.
Die aktuellen gesetzlichen Regelungen zum Netzanschluss von Biogasaufbereitungsanlagen laufen mit der Gasnetzzugangsverordnung Ende 2025 aus. Der Branchenverband BDEW hat vorgeschlagen, Biogasanlagencluster zu bilden, damit größere, wirtschaftlichere Netzanschlüsse entstehen.

Biomethan leistet laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) als speicherbarer, erneuerbarer Energieträger einen wichtigen Beitrag zur Defossilisierung der Gasversorgung. Der Anschluss von Biogasanlagen ans Gasnetz steigert den Anteil klimafreundlicher Gase, kann jedoch in Konflikt mit der Transformation der Gasnetze und der wirtschaftlichen Netzplanung geraten. Zudem laufen die aktuellen gesetzlichen Regelungen zum Netzanschluss mit der Gasnetzzugangsverordnung Ende 2025 aus. Der BDEW hat nun ein Positionspapier vorgelegt und Vorschläge für die gesetzliche Regelung für den Netzanschluss von Biogasaufbereitungsanlagen gemacht.

„Aus dem Spannungsfeld zwischen dem Wunsch, mehr Biomethan ins Netz einzuspeisen, und den Anforderungen einer wirtschaftlich sinnvollen und zukunftsfähigen Gasnetzplanung ergibt sich ein klarer Handlungsbedarf“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen für den Netzanschluss von Biogasaufbereitungsanlagen müsse man vor dem Hintergrund der Gasnetz-Transformation überarbeiten und an die neuen Herausforderungen anpassen. Der BDEW hat nun einen Vorschlag vorgelegt, der die Interessen von Anlagenbetreibern, Netzbetreibern und Klimaschutz in Einklang bringen soll.

Schwellenwert für Netzanschluss von Biogasaufbereitungsanlagen bestimmen

Zentrales Element ist eine Methodik zur Ermittlung eines Schwellenwerts für wirtschaftlich effiziente Netzanschlüsse. Dabei bedeutet wirtschaftliche Effizienz laut BDEW, die Kosten für die Einspeisung und Aufbereitung von Biogas möglichst gering zu halten. Ergänzend zeigt der Vorschlag Maßnahmen auf, mit denen Betreiber von Biomethananlagen die wirtschaftliche Effizienz ihres Anschlusses steigern können, um unterhalb des Schwellenwerts zu bleiben. Sollte man diesen trotz Anwendung der Effizienzmaßnahmen überschreiten, ist vorgesehen, dass die Anlagenbetreiber die darüberhinausgehenden Kosten selbst tragen. Somit will der BDEW Biogasanlagencluster, also den Zusammenschluss mehrerer Biogasanlagen über eine Rohbiogasleitung zu einer zentralen Biogasaufbereitungsanlage, anreizen.

„Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Option der Fortführung der Vor-Ort-Verstromung als wirtschaftliche Alternative erhalten bleibt – oder dass eine parallele bzw. wechselnde Nutzung von Verstromung und Einspeisung ermöglicht wird“, so Andreae.

Das BDEW-Positionspapier „Umsetzung eines effizienten Anschlusses von Biogasaufbereitungsanlagen an Gasversorgungsnetze“ ist unter diesem Link zu finden.

Die Einspeiseinitiative Biogas Bayern will den Anschluss von Biogasaufbereitungsnalagen an das Gasnetz in Bayern beschleunigen.

Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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