Stromerzeugung dort, wo der Verbrauch hoch ist

Joachim Plesch, Geschäftsführer der Gorfion Green Energy, hat ein Diskussionspapier zur Abschaffung der EEG-Vergütung erstellt.Foto: Moritz Högemann
Joachim Plesch, Geschäftsführer der Gorfion Green Energy: „Unser Maßnahmenpaket ist umfangreich und fordert alle Beteiligten, die Energie-Erzeuger, die Politik, aber auch die Netzbetreiber.“
In einem Diskussionspapier schlägt das Unternehmen Gorfion Green Energy vor, Strom gezielt dort zu erzeugen, wo der Verbrauch hoch ist und stellt ein Maßnahmenpaket vor, das den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben und gleichzeitig Einsparungen ermöglichen soll.

Gorfion Green Energy, Marke des Immobilienunternehmens Gorfion bietet Unternehmen Photovoltaik und Mieterstrom im „Solar-as-a-Service“-Modell AN an. Nun hat das Unternehmen ein Diskussionspapier zur Energiewende herausgebracht. Es stellt ein Maßnahmenpaket vor, das den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben und gleichzeitig deutliche Einsparungen und Effizienzen ermöglichen soll. Durch einen systemisch optimierten Ansatz kann man laut Unternehmen bis 2045 Netzausbaukosten von rund 123 Milliarden Euro einsparen. Das Diskussionspapier schlägt auch die Abschaffung der EEG-Vergütung vor. Denn bei einem Verzicht auf die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kämen weitere Einsparungen für den Staatshaushalt hinzu.

Der Bericht plädiert für einen nachfrageorientierten Ausbau, bei dem die Stromerzeugung gezielt dort stattfindet, wo der Verbrauch hoch ist. Durch die Kombination von verschiedenen Erzeugungsanlagen, Speichern und Lasten (Multi-Co-Location) könne man die Netze entlasten und teure Redispatch-Maßnahmen reduzieren. Dies führe zu einer besseren Nutzung der bestehenden Infrastruktur und steigere die Versorgungssicherheit.

„Das vorgestellte Maßnahmen-Paket verursacht keine zusätzlichen Kosten, sondern trägt vielmehr dazu bei, den notwendigen Umbau des Stromsystems wirtschaftlich zu optimieren. Es ersetzt nicht den Ausbau, sondern bietet einen Steuerungsrahmen, der sicherstellt, dass Investitionen dort getätigt werden, wo sie volkswirtschaftlich und systemisch den größten Nutzen bringen“, sagt Joachim Plesch, Geschäftsführer der Gorfion Green Energy und Autor des Diskussionspapiers.

Diskussionspapier fordert Abschaffung der EEG-Vergütung

Kernelemente der vorgeschlagenen Strategie:

  • Regulatorische Anpassungen und Bürokratieabbau: Das Papier fordert eine Vereinfachung des Planungsrechts, eine Gleichstellung von Speichern mit Erzeugungsanlagen und einklagbare Fristen beim Netzanschluss, um regulatorische Hürden zu beseitigen, die den Ausbau verlangsamen.
  • Digitalisierung und Standardisierung: Eine zentrale, deutschlandweite Netzanschlussplattform und die Standardisierung technischer Vorgaben sollen die Planungssicherheit und Effizienz für alle Akteure erhöhen. Ein digitaler Zwilling des Stromnetzes soll die Transparenz verbessern und die Zusammenarbeit erleichtern.
  • Marktintegration: Die Abschaffung der Vergütung nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) und die gezielte Marktintegration erneuerbarer Energien soll marktwirtschaftliche Signale nutzen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden und die Gesamtsystemkosten zu senken.

„Uns war es wichtig, dass die Praxis bei der aktuellen Diskussion über die Ausgestaltung des deutschen Stromsystems zu Wort kommt, daher haben wir uns jetzt hingesetzt und einmal die Probleme zusammengetragen, die es in der Umsetzung gibt. Vor allem löst man die aber über Transparenz, Digitalisierung und Bürokratieabbau“, sagt Plesch. Bei der Erstellung des Papiers hat das lokale Energiewende-Netzwerk, Solarlago smart energy network e.V. unterstützt.

Das Diskussionspapier unterstreicht die Dringlichkeit, den Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und Speichern massiv fortzusetzen, um die CO₂-Einsparziele zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern. Es sei jedoch entscheidend, diesen Ausbau systemisch effizient zu gestalten.

Am Wochenende hatte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche eine Ende der EEG-Förderung für kleine Photovoltaik-Anlagen angedacht.

Quelle: Gorfion Green Energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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