Vattenfall gibt Grünes Licht für Planung des Pumpspeicher-Projektes in Thüringen

Zusehen ist ein Pumpspeicherwerk aus der Vogelperspektive, welches einen höher gelegenen Stausee mit einem tiefer gelegenen Fluß verbindet.Foto: Vattenfall GmbH
Pumpspeicher sind langlebige und effiziente Energiespeicher. Hier: der Pumpspeicher Hohenwarte II bei Saalfeld im Thüringer Schiefergebirge, der seit 60 Jahren in Betrieb ist.
Nach Untersuchungen zur Machbarkeit entschied die Vattenfall GmbH, das Vorhaben um den geplanten Neubau des Pumpspeicherwerkes (PSW) PULS im Thüringer Schiefergebirge unweit von Saalfeld weiter zu führen.

„Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie machen uns Mut, das Projekt PULS weiter voranzutreiben. Mit Hochdruck gehen wir nun die nächsten Schritte an, wohl wissend, dass es noch ein weiter Weg ist, bis eine solch weitreichende Investitionsentscheidung final getroffen werden kann”, erklärt Benjamin Tupaika, Chef der Wasserkraft-Sparte von Vattenfall in Deutschland. Wie diese dann ausfalle, hänge letztlich von den regulatorischen Bedingungen für Pumpspeicher ab. Denn für Investitionen dieser Größenordnung brauche es als Grundvoraussetzung eine langfristige Planbarkeit. Dies betreffe nicht nur potenzielle Neubauprojekte, sondern auch Bestandsanlagen, so das Unternehmen weiter.

Annahmen der Machbarkeitsstudie durch Vattenfall

In der Machbarkeitsstudie wurden wesentliche Kenngrößen der Anlage besprochen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Nennleistung von PULS bis zu 500 Megawatt (MW) betragen kann. Oder wie groß das Ober- und das Unterbecken dimensioniert sein müssten, um die Anlage mit ausreichend Wasser für den Betrieb zu versorgen. Dennoch dient die Studie zunächst nur als Grundlage. Die eigentliche Arbeit beginnt mit der Planungsphase, die jetzt startet.

Wie geht es weiter?

Die Erarbeitung der erforderlichen Planungsunterlagen bildet die Grundlage für das Genehmigungsverfahren. Aufgrund der Komplexität des Vorhabens geht Vattenfall derzeit davon aus, das Planfeststellungsverfahren gegen Ende des Jahrzehnts abzuschließen.

Erst nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens wird über die Investition entschieden. Diese Entscheidung wird von den regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Das heißt: Es muss klar sein, dass Vattenfall die Anlage während ihrer jahrzehntelangen Betriebszeit wirtschaftlich betreiben kann.

Systemdienlichkeit von Speichern berücksichtigen

Den entscheidenden Faktor für die Wirtschaftlichkeit dieser Form der Energiespeicherung spielen nach wie vor die Netznutzungsentgelte, die Vattenfall für den Betrieb seiner Speicher zahlt. Derzeit wird angesichts steigender Kosten zwischen allen Beteiligten eine Reform der Netzentgelte diskutiert. Ziel ist es, Netzentgelte in einem verträglichen Rahmen zu halten. Mit einem Vorschlag seitens der Bundesnetzagentur wird in der ersten Jahreshälfte 2026 gerechnet.

Vattenfall plädiert dafür, bei dieser Reform die Systemdienlichkeit von Stromspeichern unbedingt zu berücksichtigen und entsprechend zu honorieren. Dass das Projekt für den europäischen Strommarkt von besonderer Bedeutung ist, zeigt sein Status als „Project of Common Interest“ (PCI) innerhalb des europäischen Verteilnetzes. PCI Projekte sind grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte im Energiebereich, die die Energiesysteme der EU-Länder miteinander verbinden. Zudem sollen diese zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele der EU beitragen.

Vattenfall und Wasserkraft

Vattenfall ist mit seiner Pumpspeicher-Flotte von 2.700 MW die größte Betreiber:in von Speicherkraftwerken auf Basis von Wasserkraft in Deutschland. Außerdem habe das Unternehmen das Potenzial, diese Position weiter zu festigen und auszubauen. So hatte Vattenfall Ende 2022 vom österreichischen Baukonzern STRABAG die Projektgesellschaft „WSK Puls GmbH“ gekauft, die bis dahin das Vorhaben „Wasserspeicher-Kraftwerk Leutenberg/Probstzella“ unweit von Saalfeld im Thüringischen Schiefergebirge vorangetrieben hat.

Quelle: Vattenfall GmbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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