Europa hinkt Deutschland beim Ausbau der Windenergie hinterher

Die Windenergie in Deutschland ist wieder im Aufschwung und damit auch das Zugpferd in Europa. Das teilte der Bundesverband Windenergie (BWE) auf Basis eines neuen Berichtes der EU-Dachverbandes WindEurope (WE) zu den Ausbauzahlen im ersten Halbjahr 2025 mit. “Mit über 2.200 MW Zubau im ersten Halbjahr 2025 und projizierten 4.800 bis 5.300 MW Zubau bis zum Jahresende zieht Deutschland den anderen EU-Mitgliedstaaten davon”, kommentierte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek.
“Der Erfolg in Deutschland basiert auf der geordneten Umsetzung der Beschleunigungsgesetze aus Europa, der Straffung von Genehmigungsverfahren und der Flächenvorgabe des Bundes sowie zugleich auf einer starken und leistungsfähigen Branche.” Zugleich sei die Windbranche mit einer starken Zulieferer- und Herstellerlandschaft in Europa eine wachsende Kernindustrie. Sie befinde sich außerdem an der Schnittstelle zwischen günstiger Stromversorgung, der Erzeugung von grünem Wasserstoff und der Sicherung der Resilienz Europas.
Jede dritte Maschine in Deutschland aufgestellt
Das Zahlenwerk von WindEurope zeige ferner, dass im ersten Halbjahr 2025 europaweit rund 6.800 MW neue Windenergieleistung in Betrieb gingen. Fast ein Drittel davon entfällt auf Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Spanien und das Vereinigte Königreich. Die insgesamt installierte Leistung erhöht sich damit auf 291.000 MW.
Giles Dickson, CEO von WindEurope: “Weniger neue Windenergie ist eine schlechte Nachricht für die weitere europäische Wettbewerbsfähigkeit. Europas Industrie braucht dringend günstigen Strom, um im Wettbewerb mit China und den USA mithalten zu können. Der Windenergieausbau darf nicht halbherzig, sondern muss mit starker Ambition erfolgen. Dies setzt Impulse auch in andere Sektoren: bei Stahl, Chemie und Informations- und Kommunikationstechnologien.”
Der Bericht zeige zugleich auf, dass die Vorbestellungen für neue Windenergieanlagen und Investitionen steigen. Insgesamt kletterten die Bestellungen neuer Maschinen um fast 20 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2024. Auch die finalen Investitionsentscheidungen für Windenergieprojekte übertrafen mit 34 Milliarden Euro im ersten Halbjahr das Gesamtvolumen des Vorjahres.
Bärbel Heidebroek: “Vorbestellungen, Investitionsentscheidungen und Neugenehmigungen unterstreichen den positiven Ausblick, den die Branche in die Zukunft hat.”
Quelle: BWE | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH