VDE: neuer Test zur Hagel-Widerstandsfähigkeit von Solarmodulen

Zwei Hände halten große Hagelkörner - Symbol für Hagelschutzklasse für SolarmoduleFoto: soupstock / stock.adobe.com
Hagelkörner können groß ausfallen.
Der VDE hat ein neues Verfahren entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit von Solarmodulen gegen die Folgen von Hageleinschlag zu testen. Dabei werden die Produkte so lange mit Hagelkörnern beschossen, bis das Glas bricht.

Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. hat einen neuen Test entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit von Solarmodulen gegenüber Hagel zu zertifizieren. Bei den Entwicklern handelt es sich um VDE Americas und die hundertprozentige VDE Tochter RETC (Renewable Energy Test Center). Wie der VDE mitteilte, haben die Akteure Anfang September den Hail Resiliency Curve (HRC) Test vorgestellt. Als Weiterentwicklung der aktuellen Industriestandardtests charakterisiere der HRC-Test die Widerstandsfähigkeit über ein breites Spektrum von Aufprallenergien. Er teste zudem Produkte aus aller Welt bis zum Versagen.

Im Gegensatz zu aktuellen Hagelzertifizierungstests für Solarmodule simuliere der HRC-Test reale Hagelbedingungen, bei denen Solarmodule während schwerer Hagelstürme zahlreichen Schlägen von Hagelkörnern unterschiedlicher Größe und Windgeschwindigkeiten ausgesetzt seien. Bei dem Test werde eine Reihe kleiner bis großer Hagelkörner mit niedrigen bis hohen Geschwindigkeiten auf Solarmodule bestimmter Modelle und Marken geschossen, bis das Glas bricht. So erhalten Solarentwickler, -besitzer und -betreiber genaue Daten zum Bruchpunkt eines Moduls.

„Die Solarbranche benötigt seit langem einen strengeren Ansatz für Hageltests“, sagt Cherif Kedir, Präsident und CEO von RETC. „Der Hail Resiliency Curve Test schließt diese Wissenslücke, indem er unseren Kunden verwertbare Daten zur Hagelbeständigkeit von Solarmodulen über das gesamte Aufprallenergiespektrum realer Hagelstürme liefert. Darüber hinaus gewährleistet die strenge Stichprobengröße eine gründlichere Charakterisierung der Solarmodule.“

Das neue HRC-Protokoll ermögliche nicht nur Herstellern von Solarmodulen, ihre Produkte gegen Hagel zu optimieren und ihre Leistungsvorteile gegenüber herkömmlichen Produkten nachzuweisen. Es helfe außerdem Projektentwicklern, Kosten-Nutzen-Analysen verschiedener Solarmodule und Neigungswinkel von Nachführsystemen (bekannt als „Hail Stow“) durchzuführen, um das Risiko von Hagelschäden zu minimieren. Darüber hinaus profitierten Versicherungsanbieter, die die Deckungssummen und Prämien für Hagelschäden auf der Grundlage empirischer Daten statt Spekulationen angemessen dimensionieren können.

Quelle: VDE | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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