BSW-Solar fordert: Auf Fördereinschnitte bei Photovoltaik verzichten

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) hat das lang erwartete Energiewende-Monitoring vorgelegt. Zwar werde der Stromverbrauch nach Einschätzung der Gutachter:innen in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich vorübergehend langsamer wachsen als ursprünglich angenommen. Die Gutachter:innen leiten daraus jedoch nicht die Empfehlung ab, den Ausbau der Solarenergie zu bremsen. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hatte aus dem Monitoringbericht zur Energiewende zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Maßnahmen abgeleitet. Darunter fällt, dass sie das Förderregime überprüfen und Subventionen systematisch senken will. Vor einigen Wochen hatte sie bereits angekündigt, die Förderung neuer Solardächer streichen zu wollen. Fördereinschnitte bei der Photovoltaik würden nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) auf ein Ausbremsen der Solarenergie hinauslaufen. So würde sich bei einem Wegfall der EEG-Förderung nach einer Umfrage unter Solarinstallateuren nur noch 4 von 10 Eigenheimbesitzern für die Anschaffung einer Solarstromanlage entscheiden. Hintergrund sind deutlich längere Amortisationszeiten und weniger Einnahmen zur Anlagenrefinanzierung.
Carsten Körnig: Keine Fördereinschnitte bei Photovoltaik, sondern verlässlicher Investitionsrahmen
„Neue stark wachsende Stromverbraucher wie Wärmepumpen, E-Fahrzeuge, KI-Rechenzentren und Klimageräte werden den Strombedarf künftig stark steigen lassen. Vor diesem Hintergrund muss die Bundesregierung den Ausbau erneuerbarer Energien und Speichertechnologien jetzt massiv vorantreiben“, sagt carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Anstelle von Einschnitten bei der Solarförderung benötigen Betreiber und Branche einen verlässlichen Investitionsrahmen und weniger Marktbarrieren. Nur so kann Solarenergie den erforderlichen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele leisten und absehbare Zielverfehlungen im Bereich der Windkraft, im Verkehrssektor und bei der Gebäudemodernisierung kompensieren.“
Die Gutachter:innen schreiben im Monitoringbericht: „PV dürfte gemäß der untersuchten Szenarien das EEG-Ziel für 2030 von 215 GW erreichen, bei keinen grundlegenden Änderungen in den Umsetzungsvoraussetzungen wie Flächenverfügbarkeit oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.“ Daher fordert der BSW-Solar von Bundeswirtschaftsministerin Reiche, auf eine Förderkappung zu verzichten und stattdessen die richtigen Schlussfolgerungen aus dem Monitoring-Bericht zu ziehen. Wie von den Gutachtern des Monitoringberichts herausgearbeitet, böten vor allen Dingen Anreize zur Flexibilisierung sowie eine verbesserte Netzausnutzung Möglichkeiten, die Kosteneffizienz der Energiewende zu erhöhen.
Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH