Solarthermie: Markteinbruch 2024 – Hoffnung auf EU-Heizungsstrategie

Grafik zeigt Pro-Kopf-Installationen aller einzelner EU-Länder Ende 2024.Grafik: Solar Heat Europa
Österreich, Griechenland und Zypern haben Ende 2024 die höchste Konzentration an Solarthermie pro Kopf der Bevölkerung.
In Europa sind die Neuinstallationen von solarthermischen Anlagen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel eingebrochen. In Deutschland betrug das Minus 42 Prozent. Der Branchenverband Solar Heat hofft nun auf die EU-Heizungs- und Kühlungsstrategie, die im ersten Quartal 2026 verabschiedet werden soll.

Europas Branche der Solarthermie blickt auf ein schwaches Jahr mit kräftigem Markteinbruch 2024 zurück. Details zeigt der Jahresbericht der europäischen Branchenorganisation Solar Heat Europa. Demnach sind EU-weit inklusive UK und der Schweiz zwar 1,2 Millionen Quadratmeter an solarthermischer Kollektorfläche neu installiert worden. Das war laut dem Bericht aber ein Rückgang von 32,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Deutschland brach die Nachfrage um 42 Prozent auf 152 Megawatt thermisch (MWth) ein. Damit blieb Deutschland hinter Griechenland, das ein Minus von 27 Prozent auf 240 MWth verbuchte, zweigrößter Markt Europas. Dahinter rangierten Italien mit 110 MWth (minus 33 Prozent), Spanien mit 55 MWth (minus 39 Prozent), Polen mit 52 MWth (minus 43 Prozent) und Zypern mit 48 MWth (plus zwei Prozent). Nenneswerte Zuwächse verzeichneten lediglich Portugal (32 MWth, plus 8 Prozent) und Bulgarien (11 MWth, plus 13 Prozent).

Damit waren europaweit 43.6 Gigawatt thermisch (GWth) installiert – ein Plus von 0.4% verglichen mit 2023. Die Zahlen blieben damit weit hinter den Prognosen der 2022 formuleirten REPowerEU Initiative zurück, moniert Solar Heat Europe.

1.415 MW solare Fernwärme

Der Solarserver hatte zum Beispiel im März über eine Stagnation der Solarthermie in der deutschen Fernwärme berichtet. Laut dem neuen Solar Heat-Report waren Ende 2024 in Europa insgesamt 1.415 MWth in der Fernwärme installiert. Vorne lag unverändert Dänemark mit 124 MWth vor Deutschland mit 61 MWth und Schweden mit 23 MWth.

Hoffnung macht die Branche die neue Heiz- und Kühlungs-Strategie der EU. „Unsere Branche setzt auf die bevorstehende EU-Strategie für Heizung und Kühlung, die wir für das erste Quartal 2026 erwarten und einen Wendepunkt für den Solarthermiesektor markieren soll”, sagt Valérie Séjourné, Geschäftsführerin von Solar Heat Europe. “Diese Strategie ist für die Staats- und Regierungschefs der EU eine Chance, ein klares politisches Signal für die Schlüsselrolle zu setzen, die Solarwärme für die Energiewende spielen kann. Im Einklang mit den Zielen der NZIA (Anmerkung Redaktion: Net Zero Industry Act – Netto-Null-Industrie-Verordnung) sollten wir die Gelegenheit nicht verpassen, diese in Europa hergestellte Solarenergiequelle zu nutzen und aktiv zu fördern.” Denn die Solarthermie sei in der Lage, Bürgern und der Industrie vorhersehbare und erschwingliche Energie anzubieten.

Quelle: Solar Heat Europe | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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