Virtuelle Batterie will Solarstrom-Eigenverbrauch erhöhen

Luftbild einer PV-Anlage auf dem Dach eines Gewerbe-Hochhauses.Foto: Sepp Morrison
Das Stuttgarter Gewerbehochhaus Frio3, auf dem die virtuelle Batterie von Solation zum Einsatz kommt.
Um Gewerbe-Mieterstrom attraktiver zu machen, hat das Unternehmen Solation das Konzept einer virtuellen Batterie entwickelt. Bei einem ersten Standort in Stuttgart steigt der Eigenverbrauch des Solarstroms auf 83 Prozent.

Mit einem als virtuelle Batterie bezeichneten Konzept wollen die Unternehmen SolarEdge und Solation mehr Solarstrom für Gewerbe-Mieterstrom mobilisieren. Zielmarkt sind Mehrmieter-Gewerbegebäude in Deutschland. Wie die Unternehmen mitteilte, entspreche das neue, von Solation patentierte Konzept mit virtueller Batterie den deutschen Mieterstromregelungen. Es maximiere dabei den Verbrauch von Solarenergie. Vermieter und Mieter erhielten im Gegenzug für die Nutzung ihrer Dachfläche eine garantierte Ermäßigung von 10 Prozent auf ihre Energiekosten.

Der erste Standort mit einer virtuellen Batterie von Solation und SolarEdge sei ein neues Mehrmieter-Gewerbegebäude im Stuttgarter Gewerbegebiet Weilimdorf. Die von Solation finanzierte Dachsolaranlage versorge das gesamte Gebäude mit Strom, einschließlich der Gemeinschaftsräume und der Büros aller Mieter. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte, von Solation patentierte virtuelle Batterie sorge dafür, dass die auf dem Dach gewonnene Solarenergie innerhalb des Gebäudes voll ausgeschöpft werde.

Die Idee: Nicht jeder Mieter entscheide sich für die Teilnahme am Solarprogramm. Der Anteil des Solarstroms, den Nichtteilnehmer hätten verbrauchen können, soll aber nicht verloren gehen. Stattdessen werde er als „virtuell gespeichert” behandelt und später den teilnehmenden Mietern zugewiesen. Auf diese Weise profitierten diese Mieter von einem größeren Anteil an lokaler Solarenergie, der Eigenverbrauch des Gebäudes steige deutlich. Das funktioniere ohne die Notwendigkeit einer physischen Batterie. Solation verwalte das Projekt von der Planung und Installation bis zum Betrieb und zur Abrechnung mit den Mietern.

Eigenverbrauchsanteil von 83 Prozent

Das Gebäude verbrauche ferner jährlich 270.000 Kilowattstunden (kWh). Die neue Photovoltaikanlage mit 222 Solarmodulen werde voraussichtlich 95.000 kWh pro Jahr erzeugen. Mit dem neuen virtuellen Metering-System könne das Gebäude nun 83 Prozent seiner täglich produzierten Solarenergie verbrauchen. Die überschüssige Energie speist Solation in das Netz ein.

„Gewerbliche Mehrmietergebäude sind nach wie vor ein weitgehend unerschlossener Markt für Solarenergie, nicht wegen fehlender Dachflächen, sondern aufgrund regulatorischer und buchhalterischer Hürden“, sagt Sebastian Hugl, CEO von Solation. „Wenn Vermieter Solarstrom vom Dach direkt an Mieter verkaufen, riskieren sie den Verlust wertvoller Steuervorteile und sehen sich mit hochkomplexen Abrechnungsstrukturen konfrontiert. Unser Angebot löst dieses Problem – nicht nur für einzelne Gebäude, sondern skalierbar für ganze Portfolios und Gewerbegebiete.“

Julian Schahl, Oberbürgermeister von Stuttgart-Weilimdorf, kommentiert: „Mit innovativen Projekten wie diesem zeigt die Region, wie die Energiewende vor Ort umgesetzt werden kann. Das Konzept schafft eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Eigentümer steigern den Wert ihrer Immobilien, Mieter profitieren von erschwinglichem, sauberem Strom und die Stadt kommt ihrem Ziel eines klimaneutralen Handels näher.“

Das Projekt stelle die erste Zusammenarbeit zwischen Solation und SolarEdge. Dank der Energieerträge, die die Wechselrichter- und Leistungoptimierer-Technologie von SolarEdge ermögliche, rechne Solation mit einer Amortisationszeit seiner Solaranlage von 5,3 Jahren.

„Das neue Messkonzept von Solation ist ein Meilenstein für die kommerzielle Nutzung von Solarenergie in gewerblichen Mehrmietergebäuden“, sagt Karl Viertel, General Manager der SolarEdge Enterprise Group. „Durch die Beseitigung der Lizenz- und Messbarrieren, die bisher die Nutzung von Solarenergie in diesem Segment eingeschränkt haben, erschließt Solation einen neuen Markt für dezentrale Energie.“

Quelle: SolarEdge | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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