Wärmepumpe und Fernwärme überwiegen im Neubau – Bestand bleibt Problem

Auch die Fernwärme etabliert sich zunehmend – sie ist heute bei neu gebauten Wohnungen in Mehrparteienhäusern die zweithäufigste Beheizungsart. Zusammengenommen machen Wärmepumpen und Fernwärme hier gut 70 Prozent der Heizsysteme in neuen Wohnungen aus. Der Anteil fossiler Energieträger wie Gas sinkt kontinuierlich, bleibt aber mit mehr als 20 Prozent der Wohnungen nach wie vor präsent. In neue Ein- und Zweifamilienhäuser wurden 2024 freilich immer noch fast doppelt so oft Fossilkessel eingebaut, wie ein Fernwärmeanschluss erfolgte.
Gas und Heizöl dominieren im Wohnungsbestand
Im deutschen Wohnungsbestand, der für den Klimaschutz die entscheidendere Größe darstellt, ist die Verteilung der Energieträger und Heizungsarten deutlich anders als bei den Baufertigstellungen. Hier überwiegen laut BDEW nach wie vor die Energieträger Gas und Heizöl sowie die Beheizung mit Fernwärme. Die Wärmepumpe ist hier noch wenig vertreten, allerdings in den letzten Jahren mit signifikanten Zuwächsen. Die Verteilung der Energieträger und Heizungsarten bei den Baufertigstellungen wirkt sich nur langsam auf den Wohnungsbestand aus.
Anlässlich der vorgestellten Zahlen erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
„Die Wärmewende ist im Neubau längst Realität: Immer mehr Eigentümerinnen und Eigentümer entscheiden sich bewusst für klimafreundliche Heizsysteme. Das zeigt, dass Veränderung möglich ist. Damit dieser positive Trend weiter an Fahrt gewinnt, braucht es jetzt angemessene, stabile und verlässliche Förderprogramme sowie klare politische Signale für Investitionen in moderne und effiziente Heiztechnik. So können wir die Erfolge aus dem Neubau schrittweise auf den Gebäudebestand übertragen und die Emissionen im Gebäudesektor nachhaltig senken.“
Rückgang der Baufertigstellungen
In den letzten beiden Jahren verzeichnen die Statistiken einen Rückgang der Baufertigstellungen. Betrachtet man das langjährige Mittel, bleiben die Baufertigstellungen jedoch auf dem wenig verändertem Niveau. 2024 wurden 215.900 neue Wohnungen in 76.100 neuen Wohngebäuden fertiggestellt. Dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahr von 16 Prozent bei neuen Wohnungen. Vor 10 Jahren wurden 192.900 neue Wohnungen in 103.300 neuen Wohngebäuden fertiggestellt.
Weitere Zahlen und eine länderspezifische Auswertung finden sich im Trendbarometer Neubau des BDEW zur Beheizungsstruktur Deutschlands.
Quelle: BDEW | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH