Gutachten: Flexible Wärmepumpen entlasten Stromnetze und senken Kosten
Foto: Tomasz Zajda / stock.adobe.comWärmepumpen gewinnen an Bedeutung – und stellen das Stromnetz vor neue Aufgaben
Mit dem wachsenden Anteil an Wärmepumpen steigen auch die Anforderungen an das Stromnetz. Erstmals ist die Wärmepumpe in diesem Jahr die meistverkaufte Heizungstechnik. Damit rückt die Frage in den Fokus, wie sich der steigende Strombedarf effizient ins Netz integrieren lässt.
Das Gutachten „Wärmepumpen im Verteilnetz: Flexibilität für Verbraucher und System“, das der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) beim Aachener Beratungsunternehmen Consentec GmbH in Auftrag gegeben hat, untersucht die Chancen eines flexiblen Betriebs. Das Ergebnis ist: Eine intelligente Steuerung kann sowohl Haushalte als auch Netzbetreiber:innen entlasten.
Flexibler Betrieb senkt Kosten und reduziert Netzausbau
„Die Flexibilität von Wärmepumpen kann ein echter Win-Win-Faktor sein“, sagt Christian Linke, Senior Consultant bei Consentec. Verbraucher:innen könnten durch zeitvariable Strompreise sparen, während Netzbetreiber:innen ihren Ausbaubedarf kostengünstiger planen könnten.
Laut Gutachten lassen sich die Stromkosten für Betreiber:innen um mehrere hundert Euro jährlich senken. Gleichzeitig könnten Investitionen in den Netzausbau um fast ein Viertel reduziert werden. Grundlage dafür sind dynamische Netzentgelte, die die Netzauslastung in kurzen Zeitintervallen abbilden. Wärmepumpen könnten so Strom bevorzugt dann beziehen, wenn viel Wind- oder Solarstrom verfügbar ist, und sich in Zeiten hoher Last automatisch zurückregeln.
Digitale Infrastruktur als Schlüssel
Damit diese Flexibilität flächendeckend greift, braucht es laut BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel eine moderne digitale Infrastruktur. Aktuell seien Smart Meter nur in rund 16 Prozent der verpflichtenden Fälle installiert. „Nur wenn Verbrauch und Netz intelligent miteinander kommunizieren, kann die Wärmepumpe ihr volles Potenzial entfalten“, sagt Sabel.
Der Verband begrüßt den laufenden Diskussionsprozess zur Weiterentwicklung von Netzentgelten unter der Bundesnetzagentur. Gleichzeitig fordert der BWP, die Bemühungen zur Entlastung des Strompreises fortzusetzen. Dies sei eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg der Wärmewende und den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland.
Das dazugehörige Gutachten „Wärmepumpen im Verteilnetz: Flexibilität für Verbraucher und System“ finden Sie auf der Verbands-Webseite.
Quelle: Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH