Langzeitspeicherung von Energie: THU startet Forschungsprojekt „LAGER“

Das dreiköpfige Projektteam steht bei grauem Himmel auf der grünen Wiese im Energiepark der THU.Foto: THU
Das Projektteam "Lager" im Energiepark der THU (von links) mit Prof. Florian Klumpp, Doktorandin Catherine Adelmann und Prof. Dietmar Graeber freut sich über die Förderung des Landes Baden-Württemberg.
Die Technische Hochschule Ulm (THU) erhält 2,6 Millionen Euro Förderung vom Umweltministerium Baden-Württemberg für das Forschungsprojekt „LAGER“. Ziel ist die Entwicklung und Demonstration neuer Konzepte zur Langzeitspeicherung von Energie in vernetzten Quartieren.

Forschung an saisonaler Energiespeicherung

Am 15. Oktober 2025 startete das Projekt „LAGER – Langzeitspeicherung in energieflexiblen, sektorintegrierten Liegenschaften und Quartieren“. Es läuft über drei Jahre und hat ein Gesamtvolumen von rund 2,9 Millionen Euro. Im Fokus steht ein 50-MWh-Wasserstoff-Röhrenspeicher, der im Energiepark der THU errichtet wird.

Der Speicher wird in die bestehende Infrastruktur eingebunden und ermöglicht eine saisonale Speicherung von Strom aus erneuerbaren Quellen. Damit soll das Energiesystem flexibler und widerstandsfähiger werden – insbesondere durch die Kopplung von Strom, Wärme und Mobilität.

Wasserstoffspeicher für mehr Energieautarkie

Nach Abschluss des Projekts kann der THU-Campus am Eselsberg mehrere Wochen lang autark mit grüner Energie versorgt werden. Neben der technischen Umsetzung erforscht das Team auch Steuerungs- und IT-Lösungen, die Integration in bestehende Netze sowie den Einsatz im Bevölkerungsschutz.

Darüber hinaus untersucht die Hochschule wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen für den dezentralen Einsatz von Langzeitspeichern.

Stimmen aus Politik und Forschung

Energieministerin Thekla Walker betont die Bedeutung des Projekts für das Land und sagt: „Mit dem Projekt LAGER stärken wir den Forschungsstandort Baden-Württemberg und verdeutlichen, dass in Baden-Württemberg aktiv an den Herausforderungen der Zukunft gearbeitet wird. Insbesondere dezentrale Liegenschaften und Quartiere sind als Modellregion für eine flächendeckende Sektorenkopplung geeignet.”

THU-Rektor Prof. Dr. Volker Reuter sieht großes Potenzial und sagt: „Der Wasserstoff-Langzeitspeicher ermöglicht nicht nur die Kopplung von Strom, Wärme und Mobilität, sondern auch die Entwicklung und Demonstration von Konzepten für eine nachhaltige, resiliente Energieversorgung.“

Beitrag zur Energiewende

Das Projekt wird vom Institut für Energietechnik und Energiewirtschaft (IEE) unter Leitung von Prof. Dr. Dietmar Graeber und Prof. Dr.-Ing. Florian Klumpp durchgeführt. Mit „LAGER“ stärkt die THU ihre Rolle als Forschungseinrichtung im Bereich nachhaltiger Energiesysteme. Damit trägt sie zur Umsetzung der Energiewende in Baden-Württemberg bei.

Quelle: Technische Hochschule Ulm | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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