Studie: Dynamische Stromtarife senken Energiekosten bis zu 82 Prozent
Foto: Naturstrom AGE-Autos sparen am meisten
Das größte Potenzial für dynamische Stromtarife sehen die Studienautor:innen der Neon Neue Energieökonomik bei Elektroautos. Wer das Laden in Zeiten niedriger Börsenstrompreise verschiebt, kann die Ladekosten im Schnitt um 30 Prozent senken. Werden zusätzlich zeitvariable Netzentgelte und Rabatte für die Reduzierung der Ladeleistung genutzt, steigt das Einsparpotenzial auf bis zu 82 Prozent.
Auch Haushalte mit Wärmepumpe profitieren. Intelligentes Heizen senkt die Stromkosten um etwa sechs Prozent im Vergleich zu Festpreistarifen. Über angepasste Netzentgelte lässt sich die Ersparnis auf bis zu 28 Prozent steigern.
„Ein dynamischer Tarif kann finanziell äußerst attraktiv sein“, sagt Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG. Haushalte mit steuerbaren Großverbrauchern hätten dabei die größten Vorteile.
Batteriespeicher und Standardhaushalte profitieren ebenfalls von dynamischen Stromtarifen
Selbst ohne Photovoltaikanlage kann ein Batteriespeicher sinnvoll sein. Wenn er den Stromverbrauch flexibel verschiebt, lassen sich die Stromkosten nach Abzug der Investitionskosten um bis zu acht Prozent senken; vorausgesetzt, der Speicher ist nicht zu groß dimensioniert.
Auch Haushalte ohne steuerbare Geräte erzielten in der Untersuchung leichte Kostenvorteile. Vor allem jene, die tagsüber bei niedrigen Strompreisen viel Strom verbrauchen, konnten profitieren.
Beitrag zur Energiewende
Neben den finanziellen Vorteilen unterstützen dynamische Tarife auch die Energiewende. Sie fördern eine flexible Stromnachfrage und nutzen erneuerbare Energien effizienter. „Dadurch wird Ökostrom von Solar- und Windanlagen genutzt, der sonst abgeregelt würde“, erklärt Hummel.
Laut Studie nutzt ein intelligent geladenes Elektroauto bis zu 42 Prozent Strom, der sonst wegen negativer Börsenpreise ungenutzt geblieben wäre. Auch Wärmepumpen und kleine Batteriespeicher tragen zu diesem Effekt bei, wenn auch in geringerem Maße.
Studienbasis zu den dynamischen Stromtarifen
Die Neon-Studie vergleicht Stromkosten von Festpreis- und dynamischen Tarifen zwischen September 2024 und Ende August 2025. Die Autor:innen modellierten vier typische Haushaltsprofile, darunter Szenarien mit Elektroauto, Wärmepumpe und Batteriespeicher. Die Studie betrachtet zudem erstmals einen Heimspeicher ohne Solaranlage, der allein zur Verbrauchsoptimierung eingesetzt wird.
Quelle: Naturstrom AG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH