Rekordfinanzierung: Nextwind erhält 1,8 Milliarden Euro für Wind-Repowering

Ein Windpark, Nextwind hat sich eine Finanzierung von 1,8 Milliarden Euro für das Repowering von Windparks gesichert.Foto: engel.ac / stock.adobe.com
Im Zentrum des Nextwind-Modells stehen das Repowering und die Optimierung bestehender Windparks.
Nordamerikanische, asiatische und europäische Finanzinstitute stellen Nextwind Fremdkapitalinstrumente in Höhe von 1,8 Milliarden Euro bereit. Dieses Kapital soll in das Repowering von Windparks fließen.

Der Windenergie-Repowering-Experte Nextwind hat den Abschluss einer Finanzierung in Höhe von insgesamt 1,8 Milliarden Euro bekannt gegeben. Aufgrund der großen internationalen Nachfrage haben Investoren das ursprünglich auf 1,4 Milliarden Euro ausgelegte Volumen um 400 Millionen Euro überzeichnet. Nordamerikanische, asiatische und europäische Finanzinstitute bündeln laut Nextwind erstmals in dieser Größenordnung ihr Kapital für ein deutsches Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien.

Die Transaktion besteht aus langfristigen Fremdkapitalinstrumenten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Eigenkapital, das seit 2023 globale Investoren wie Sandbrook, PSP Investments und IMCO bereitstellen, flankiert das Fremdkapital. So soll laut Unternehmen eine stabile Finanzierungsstruktur entstehen. Über ein Dutzend internationale Banken sowie zwei Versicherungsinstitute sind beteiligt. Darunter auch asiatische Häuser, die in diesem Umfang erstmalig in ein deutsches Renewables-Unternehmen investiert haben. Das zeigt laut Nextwind: Die Energiewende in Deutschland erreicht ein neues Reifestadium. Sie wird nicht mehr als nationales Projekt betrachtet, sondern als investierbare, global anschlussfähige Anlageklasse.

Nextwind will von Projekten zur Plattform kommen

Im Vordergrund steht nicht mehr die Realisierung einzelner Projekte, sondern die Etablierung einer skalierbaren Fremdkapital-Plattform, die internationale Investoren, regulatorische Anforderungen und lokale Energie-Infrastruktur miteinander verbindet. Somit soll eine neue Kategorie entstehen: Die Energiewende als investierbare Plattform statt als fragmentiertes Projektgeschäft.

Im Zentrum des Nextwind-Modells stehen das Repowering und die Optimierung bestehender Windparks – also ihre Modernisierung durch effizientere, leistungsstärkere Anlagen. Dieses kombiniert das Unternehmen mit Photovoltaik und Speicherlösungen. Heute betreibt Nextwind 37 Standorte mit 500 MW installierter Leistung und verfügt über mehr als 1,9 GW Leistung, die sich aktuell in Genehmigungs- und Bauprozessen befindet. Die gesicherte Finanzierung ist der finanzielle Grundstein, um die installierte Leistung bis 2028 auf über 3 GW auszubauen.

Eckpunkte der Nextwind-Finanzierung für Wind-Repowering

  • Volumen: 1,8 Milliarden Euro
  • Struktur: Kombination aus Eigenkapital auf Plattformebene und langfristigen Fremdkapitalinstrumenten (fünf Kernfazilitäten über je 5 Jahre, mit Verlängerungsoptionen)
  • TSA Guarantee Facility (für Turbinenlieferverträge)
  • Bid Bond Facility (Sicherheiten für Einspeisevergütungen)
  • Revolving Credit Facility (Zwischenfinanzierung Entwicklung/Operation)
  • VAT Facility (Vorfinanzierung erstattungsfähiger Forderungen)
  • CAPEX & Acquisition Facility (Repowering, weitere Windparks, Kosten)
  • Accordion Option: Möglichkeit zur Erweiterung um weitere 900 Millionen Euro
  • Teilnehmer: über ein Dutzend internationale Banken sowie zwei Versicherungsinstitute – darunter erstmals große asiatische Banken
  • Premiere: erstes gemeinsames Engagement von nordamerikanischen, asiatischen und europäischen Banken in dieser Größenordnung in Deutschland
  • Lazard agierte als exklusiver Financial Advisor von Nextwind für die gesamte Dauer des Finanzierungsprozesses und übernahm u.a. die Koordination der Syndizierung in deren Auftrag.
  • Lead-Syndication: Deutsche Bank, ING, LBBW
  • Verwendung: Ankauf, Repowering und Optimierung bestehender Windparks, Entwicklung einer landesweiten Erzeugungskapazität von über 3 GW

Neben der Erweiterung des Gesamtvolumens umfasst die Finanzierung auch die 141 MW des Pentagon-Portfolios, das zuvor über eine Brückenfinanzierung erworben worden war. Mit der Integration in die Plattformstruktur wird die Kapitalbasis gestärkt, Finanzierungskosten gesenkt und zusätzliche Flexibilität für den weiteren Ausbau geschaffen.

Quelle: Nextwind | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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