Lagerhersteller SKF setzt auf PV-Leichtbaumodule
Foto: SKF / Holger LaschkaDas Unternehmen SKF GmbH, das auch Großlager für Windenergieanlagen herstellt, baut die Photovoltaik am Standort Schweinfurt aus. Bereits vor drei Jahr hatte man 4,3 Millionen für den Photovoltaik-Ausbau auf den Fabrikdächern bereitgestellt. Doch nicht überall erwiesen sich die Gebäude als ausreichend tragfähig. Jetzt hat das Unternehmen spezielle PV-Leichtbaumodule, die man ohne Aufständerung im Klebeverfahren installiert, eine alternative Lösung genutzt.
„Der Markt für solche Spezialmodule ist sehr übersichtlich und die Erfahrungen beim großflächigen Einsatz im industriellen Maßstab noch gering“, sagt Markus Schumm, der für Umweltschutz, Gesundheitsschutz und Arbeitsschutz bei SKF zuständig ist. Gleichzeitig ist mangelnde Tragfähigkeit bei Industriedächern insbesondere bei älterem Baubestand keine Seltenheit. „Für uns war es wichtig, hier einmal ein größeres Pilotprojekt auf den Weg zu bringen und Erfahrungen zu sammeln, von denen wir bei weiteren Gebäuden, aber auch bei anderen SKF-Werken profitieren können“, so Schumm.
Für die Installation in Schweinfurt auf und an einem Dachaufbau der Fertigungshalle Bau 310 des SKF-Werks 3 im Hafen hat man nun insgesamt 670 Photovoltaik-Module der Firma Sunoyster mit einer Gesamtleistung von 274 kW bestellt. Davon sind 205 für die Installation an der Fassade vorgesehen. Man bringt die Leichtbaumodule mit einem individuellen und flexiblen Klebeverfahren an, das bei Bedarf auch eine schonende Demontage ermöglichen soll.
Bei klassischer PV-Installation auf Flachdächern, wie sie SKF unter anderem beim benachbarten Bau 320 realisiert hat, wäre für die Aufständerung der Solarmodule und die Sicherung gegen Windlasten mit Hilfe von Zusatzgewichten eine Traglast von 50 bis 70 Kilogramm je Quadratmeter Dachfläche erforderlich. „Die charmante Lösung hierfür lautet: einfach aufkleben“, sagt Carsten Corino, Geschäftsführer von Sunoyster. Sein eingesetzter Spezialkleber hat eine Klebekraft von 30 Kilogramm je Quadratzentimeter und sichert damit jedes Modul mit 10 Tonnen Klebekraft ab. „Unter normalen Umständen löst sich das nie“, so Corino.
PV-Leichtbaumodule wiegen vier Kilogramm pro Quadratmeter
Die Leichtmodule haben eine Front aus getempertem Glas, die den Solar-Modulen optimale Steifigkeit ermöglicht, was auf Flachdächern ein Durchhängen der PV-Module unmöglich machen soll. Zudem ist die Glasoberfläche schmutzabweisend. Auch kommen die PV-Leichtbaumodule ohne den üblichen Aluminiumrahmen aus und wiegen inklusive Kleber nur vier Kilogramm pro Quadratmeter Gebäudefläche.
Über den Winter wird SKF nun die Ausbeute der neuen Photovoltaik-Fläche beobachten und Erfahrungen mit der Anlage sammeln. Gegebenenfalls können anschließend weitere Dach- und Wandflächen mit der Leichtbau-Solartechnik bestückt werden.
Sunoyster hatte mit konzentrienden Solarthermie-Systemen begonnen und bietet heute Photovoltaik-Leichtbaumodule und PV-tracker-Systeme an.
Quelle: Sunoyster | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH