EU fördert alternative Kraftstoffe: 70 Verkehrsprojekte erhalten 600 Millionen Euro

Eine EU-Flagge vor einer Gebäudespiegelung als Symbol für die geplante Elektrifizierung des Verkehrs: EU-Kommission fördert Ladeinfrastuktur europaweit mit 600 Millionen Euro.Foto: artjazz / stock.adobe.com
EU investiert 600 Mio. Euro in alternative Kraftstoffe: Ladeinfrastruktur, Wasserstoff und Landstrom für 70 Verkehrsprojekte in 24 Ländern.
Die EU investiert 600 Millionen Euro in neue Infrastruktur für alternative Kraftstoffe im europäischen Verkehrsnetz. 70 Projekte sollen vor allem Elektromobilität, Wasserstoffversorgung und Landstrom an Häfen ausbauen. Aus Deutschland werden fünf Projekte gefördert.

Ausbau von Infrastruktur für alternative Kraftstoffe

Mit den EU-Mitteln sollen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge, Wasserstoff-Tankstellen sowie Landstromanlagen (Onshore Power Supply, OPS) entlang des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) entstehen. 24 EU-Mitgliedstaaten sind beteiligt. Vorgesehen sind mehr als 1.000 schnellladefähige E-Ladepunkte für leichte Nutzfahrzeuge mit 150 kW Leistung. Für schwere Nutzfahrzeuge kommen 2.000 Ladepunkte mit 350 kW und 586 Hochleistungs-Ladestationen mit bis zu 1 MW hinzu.

Auch an 16 europäischen Flughäfen sollen Bodenabfertigungsdienste elektrifiziert werden. Das soll Emissionen im Luftverkehr reduzieren.

Wasserstoff und maritime Anwendungen

Parallel treibt die EU die Wasserstoffwirtschaft voran. 38 neue Wasserstoff-Tankstellen für Pkw, Lkw und Busse sind geplant. In der Schifffahrt sollen 24 Seehäfen von zusätzlichen klimafreundlichen Lösungen profitieren – etwa durch OPS, die Elektrifizierung von Hafendienstleistungen sowie Einrichtungen zur Betankung mit Ammoniak oder Methanol.

Paloma Aba Garrote, Direktorin der Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt, betont die Bedeutung der Fördermittel für den Mobilitätswandel. Sie sagt: „Diese EU-Unterstützung wird den Übergang des Verkehrssektors in eine nachhaltige Zukunft beschleunigen.“ Insgesamt flossen seit 2021 mehr als 2,5 Milliarden Euro in AFIF-Projekte (Alternative Fuels Infrastructure Facility).

Deutsche Förder-Projekte

Die EU fördert diese fünf Projekte aus Deutschland:

  • Die Stadtwerke München GmbH erhält über 3,8 Millionen Euro zur Elektrifizierung des Busverkehrs, insbesondere des Ausbaus der entsprechenden Ladeinfrastruktur.
  • BP Europa erhält fast 7,4 Millionen Euro zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für LKW in Deutschland.
  • Die Fraport AG erhält über 2,5 Millionen Euro zur Elektrifizierung der Bodenabfertigungsdienste am Frankfurter Flughafen.
  • Am Hamburger Hafen soll mit über 4,6 Millionen Euro Förderung zwei On-Site Power Systeme für bis zu vier Containerschiffe gebaut werden.
  • Der deutsche Ladesäulenbetreiber E-ON Drive Infrastructure (EDRI) baut mit über 8,8 Millionen Euro Förderung die LKW-Ladeinfrastruktur in Polen und Ungarn aus.

Nächste Schritte und Finanzierung

Die EU-Mitgliedstaaten haben die 70 Projekte bereits bestätigt. Die Europäische Kommission bereitet nun die Vergabeentscheidungen vor, während die Exekutivagentur CINEA die Förderverträge ausarbeitet. Die dritte Einreichfrist des aktuellen Programms entfällt, weil die Mittel ausgeschöpft sind. Ein neuer Arbeitsplan und ein weiterer Förderaufruf sollen vorbereitet werden.

Die Projekte wurden im zweiten Stichtag des AFIF-Calls 2024–2025 ausgewählt. 505 Millionen Euro kommen aus dem allgemeinen Budget, 95 Millionen Euro aus dem Kohäsionsfonds. Die Förderung soll die Umsetzung der AFIR-Verordnung (Infrastruktur für alternative Kraftstoffe) sowie der Klimavorgaben für Luft- und Seeverkehr unterstützen.

Die Pressemitteilung im englischsprachigen Original finden Sie hier.

Quelle: Europäische Kommission – Vertretung in Deutschland | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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