Erstes E-Seilbaggerschiff fährt mit Tesvolt Ocean Batterien
Foto: Van den HerikUmbau zum Zero-Emission-Arbeitsschiff
Das emissionsfreie Seilbaggerschiff gehört dem niederländischen Wasserbauunternehmen Van den Herik und wurde von der unabhängigen Green Award Foundation als besonders zukunftsfähiges Projekt mit dem Green Award Gold ausgezeichnet. Denn es ist gelungen, das Arbeitsschiff „Prins 6“ trotz seines hohen Energiebedarfs und zunächst fehlender Ladeinfrastruktur zum Zero-Emission-Schiff „Prins ZEs“ umzubauen und dadurch große Mengen an CO2 einzusparen.
Große Speicherkapazität für hohen Energiebedarf
Als Arbeitsschiff benötigt die Prins ZEs viel Energie und muss täglich weite Strecken zurücklegen. Die verbauten Batteriespeicher des Modells Compass Core aus der Kaptein-Produktserie haben deshalb eine große Speicherkapazität von knapp 2 Megawattstunden (MWh). Sind sie komplett entladen, können sie über Nacht innerhalb von 12 Stunden durch das Brennstoffzellenaggregat neu geladen werden. Danach kann die Prins ZEs einen ganzen Arbeitstag elektrisch fahren und arbeiten.
Ladegeschwindigkeit und Platzbedarf entscheidend
„Wir brauchten Batterien, die in kurzer Zeit viel Energie laden können und wenig Platz an Bord brauchen“, berichtet Isolde Struijk, Geschäftsführerin von Van den Herik in Sliedrecht. „Wenn der Kran seine Arbeit beginnt, entstehen hohe Lastspitzen. Da war es auch wichtig, dass das Batteriesystem besonders robust ist und stabil weiterläuft.“
Kompakte Batterielösung für Retrofit
„Wir haben unsere Batteriemodule so konzipiert, dass Schiffe möglichst einfach E-Antriebe nachrüsten können“, erklärt Michael Miebach, Key Account Manager bei Tesvolt Ocean. „Trotz ihres geringen Gewichts haben die Module eine sehr hohe Energiedichte: Für die nahezu 2 MWh Gesamtspeicherkapazität war nur eine Fläche von etwa 0,6 auf 3,6 Meter bei einer Gesamthöhe von circa 1,8 Metern nötig.“
Das Batteriesystem Compass Core ist zudem so gebaut, dass eine Kühlung durch die Umgebungsluft ausreicht. Das vereinfacht die Installation und sorgt für geringere Wartungskosten.
Wasserstoff-Minikraftwerk
Da es entlang der Wasserwege noch keine Ladeinfrastruktur gibt, hat Van den Herik eigenständig ein kompaktes Wasserstoff-Brennstoffzellenaggregat entwickelt. Es misst nur 3 x 2,6 x 2,5 Meter und kann dennoch 3.600 Kilowattstunden Strom pro Tag erzeugen und liefern. Damit ließe sich – zusammen mit einem Batteriespeichersystem – ein Wohnviertel mit etwa 400 Haushalten dauerhaft mit Strom versorgen. Das Aggregat steht an Land, neben einem Anhänger mit Wasserstofftanks. Der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle in Strom umgewandelt und dann an die Akkus an Bord abgegeben.
Vorreiterprojekt im nachhaltigen Wasserbau
Auch die niederländische Behörde Rijkswaterstaat, die für Bau und Unterhalt von Straßen und Wasserwegen zuständig ist, lobte die Prins ZEs als Vorreiterprojekt.
Roger Mol, Leiter Nachhaltigkeit und Beschaffung bei Rijkswaterstaat, sagt: „Projekte wie die Prins ZEs zeigen, dass Dekarbonisierung im Wasserbau möglich ist, wenn Staat und Wirtschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen.“
Rijkswaterstaat unterstützt sogenannte „koploperprojecten“. Das sind Initiativen, die neue nachhaltige Lösungen zusammen mit der Industrie in die Praxis umsetzen. Das Projekt wurde durch die Kooperation zwischen Van den Herik, Tesvolt Ocean, der Systemintegratorin Verhoef Elektrotechniek und der Werft Kooiman Marine Group umgesetzt.
Quelle: Tesvolt Ocean GmbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH