German Renewables Award 2025: Wärmewende prägt Preisverleihung in Hamburg
Foto: Daniel Reinhardt / EEHH GmbHFokus auf Wärmewende
Mehr als 60 Bewerbungen in fünf Kategorien lagen den Jurys des 14. German Renewables Award vor. Die Verleihung fand am 20. November in Hamburg statt. Technologische Lösungen für klimaneutrale Wärme spielten dabei eine zentrale Rolle.
Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH), betonte den Innovationsgeist der Preisträger:innen: Die ausgezeichneten Entwicklungen führten vor, „wie vielfältig die Energietransformation geworden ist. Viele der Gewinner:innen zeigen, wie wichtig es ist, technologische Entwicklungen für die klimaneutrale Energieversorgung von morgen konsequent weiter zu denken und zielstrebig zu optimieren.“
Auch Hamburgs Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft Katharina Fegebank würdigte das Engagement der Branche und unterstrich die Rolle Hamburgs als Impulsgeberin für die Energiewende.
Produktinnovation und Projekt des Jahres
Den Preis für die “Produktinnovation des Jahres” erhielt Kingspan-LOGSTOR. Das Unternehmen entwickelte eine neue Dämmtechnologie für Fernwärmeleitungen, die Temperaturen bis 159°C dauerhaft ermöglicht. Das reduziert Energieverluste und erlaubt kompaktere Leitungen. Im Finale standen zudem digitale und batteriegestützte Energielösungen von Amperecloud und Enviria Energy.
Als “Projekt des Jahres” ausgezeichnet wurde die Naturstrom AG für das Kölner Quartier „Lück“. Dort decken Abwasserwärme und Photovoltaik den Energiebedarf vollständig fossilfrei. Weitere nominierte Projekte befassten sich mit städtischer Ladeinfrastruktur in Hamburg von der Stadtreinigung Hamburg und im Projekt „CERO2“ mit emissionsoptimierter Stadtenergieplanung der Hochschule Flensburg.
Wasserstoffinnovation und Nachwuchspreis
Die “Wasserstoffinnovation des Jahres” ging an die Helmut-Schmidt-Universität (Universität der Bundeswehr Hamburg) und das Helmholtz-Zentrum hereon GmbH. Ihre „Smart-Energy-Transform-Box“ kombiniert verschiedene Energiesektoren in einer mobilen, H2-basierten Einheit und soll international einsetzbar sein.
In der Kategorie “Studierendenarbeit des Jahres” gewann Jan Segura Schreiber von der TU Hamburg. Er analysierte in seiner Masterarbeit „Entropieproduktionsmechanismen in einem Sorptionsrad“ – ein Verfahren zur energieeffizienten Lufttrocknung etwa in der Batteriefertigung.
EEHH-Medienpreis und Lebenswerk
Der “EEHH-Medienpreis Print/Online” ging an Dr. Florian Güßgen und Stefan Hajek („WirtschaftsWoche“) für ihren Beitrag „Die Sonnenflut“ (Paywall) über Herausforderungen beim Netzausbau durch den Solarboom.
In der Rubrik “Audiovisuell” überzeugte Susanne Brahms (Arte/NDR) mit einem Beitrag zum Zielkonflikt zwischen Klima- und Naturschutz in Offshore-Windparks. Die Jury vergab diesen Preis erstmals und verzeichnete mit über 40 Einreichungen ein Rekordinteresse.
Mit dem Preis für das “Lebenswerk” wurde Giles Dickson geehrt. Der langjährige Chef des europäischen Windverbands WindEurope habe die Windenergie in Europa entscheidend vorangebracht, so die Jury. Dickson sagte: „Drei Dinge sollten bei Ausbau der Windenergie an Land und auf See immer im Vordergrund stehen: Akzeptanz der Bevölkerung, Wachsamkeit gegenüber kursierenden Desinformationen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Lieferkette.“
Das Cluster EEHH vernetzt in der Metropolregion Hamburg rund 300 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen aus Wind-, Solar-, Wärme- und Wasserstoffbranche und verleiht den German Renewables Award seit 2012.
Quelle: Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH