So wollen Genossenschaften mehr Batteriespeicher bauen

Zwei Energiespeicher vor Wind- und PV-Anlagen.Foto: stock.adobe.com / scharfsinn86
Die Kombination von Speichern mit regenerativer Energie macht jetzt für Genossenschaften noch mehr Sinn.
Der Genoverband fordert seine 2.800 Mitgliedsgenossenschaften auf, in Batteriespeicher zu investieren. Hintergrund der Empfehlung sind neue politische Weichenstellung wie die Privilegierung im Außenbereich.

Der Genossenschaftsverband Geno regt die Mitgliedsunternehmen an, im Zuge der künftigen Privilegierung von Speichern im Außenbereich Batteriespeicher zuzubauen. Deutsche Bundestag hatte eine entscheidende Änderung des Baugesetzbuches beschlossen: Batteriespeicher mit einer Kapazität ab 1 Megawattstunde gelten künftig als privilegierte Vorhaben im Außenbereich (§ 35 BauGB). Damit werde der Weg für den Ausbau von Speicherkapazitäten erheblich vereinfacht, teilte der Genoverband mit.

Bislang war die Errichtung von Großbatteriespeichern im Außenbereich häufig mit komplexen Genehmigungsverfahren und regional unterschiedlichen Entscheidungen verbunden. Die neue Regelung schaffe nun Klarheit. Speicherprojekte ließen sich schneller und rechtssicher umsetzen. Dies sei ein entscheidender Vorteil für Genossenschaften, die ihre Photovoltaik-, Windkraft- oder Biogasprojekte um leistungsfähige Speicher ergänzen möchten.

„Die Entscheidung des Bundestages ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende und für unsere Mitgliedsgenossenschaften. Sie eröffnet die Möglichkeit, Speicherprojekte effizient und wirtschaftlich umzusetzen“, sagt Peter Götz, Vorstandsmitglied beim Genoverband e.V.

Genossen und Multi-Use-Speicher

Die Privilegierung reduziere ferner bürokratische Hürden und beschleunige Genehmigungsprozesse. Zusätzlich zur BauGB-Änderung wurde auch das Energiewirtschaftsgesetz angepasst, was bedeutet, dass Multi-Use-Speicher künftig von einer erweiterten Netzentgeltbefreiung profitieren – ein wichtiger Impuls für neue Geschäftsmodelle.

Batteriespeicher können nicht nur einen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze leisten, indem sie Lastspitzen ausgleichen und überschüssige Energie zwischenspeichern. Sie sind auch ein wichtiger Baustein für die Kopplung von Strom- und Wärmesektoren. Überschüssige erneuerbare Energie kann in Zeiten geringer Nachfrage gespeichert und später für Wärmeerzeugung genutzt werden – etwa über Power-to-Heat-Anwendungen. Damit tragen Speicher dazu bei, die Effizienz der Energieversorgung zu erhöhen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Zusätzlich eröffnen sich für Energiegenossenschaften neue lukrative Einnahmequellen, was die Gesamtrendite deutlich steigern kann.

„Batteriespeicher sind unverzichtbar für die Energiewende, um Schwankungen aus erneuerbaren Energien auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Immer mehr Energiegenossenschaften zeigen Interesse am Speicherausbau“, sagt Kai Sauerwein aus dem Bereich Beratung und Betreuung Genossenschaften. Der Genoverband e.V. wird seine Mitglieder aktiv dabei unterstützen, die neuen Rahmenbedingungen zu nutzen.

Der Genoverband e.V. ist der Prüfungs- und Beratungsverband, Interessenvertreter und Bildungsträger für rund 2.800 Mitgliedsgenossenschaften. Als moderner Dienstleister betreut er Genossenschaften aus den Bereichen Kreditwirtschaft, Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Verkehr und Logistik sowie Handel, Gewerbe und Dienstleistungen mit insgesamt über acht Millionen Mitgliedern.

Quelle: Genoverband | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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