PV-Zubau fällt in Österreich auf tiefsten Stand seit 2022

Mehrfamilienhaus mit PV-Anlage auf dem Satteldach.Foto: PV Austria
PV in Wien: Der Zubau privater Solarstromanlagen war im 3. Quartal 2025 in Österreich weiter rückläufig.
Unsicherheiten über die Zukunft der Photovoltaik haben in Österreich zu einer weiteren Abschwächung des Solarstrommarktes geführt. Im dritten Quartal 2025 gingen lediglich 305 MW neu ans Netz.

Im dritten Quartal 2025 sind in Österreich 305 Megawatt (MW) Leistung neu an das Netz gegangen. Das war der niedrigste Zubau seit drei Jahren, erklärte der Branchenverband PV Austria. Die Daten basierten auf dem jüngsten „Quartalsbericht Erhebung Netzanschluss“ der E-Control Austria. Insgesamt erreichte der Zubau in den ersten neun Monaten rund 1.000 MW. Damit rücke der jährliche Zubaubedarf von 2.000 MW, den Österreich laut österreichischem
Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) erreichen soll, in weite Ferne.

„Der Photovoltaik-Zubau befindet sich auf einem Tiefststand seit drei Jahren und die Branche steht unter immensem Druck. Man sieht, wie schnell der Fortschritt einbricht, wenn Rahmenbedingungen ins Wanken geraten. Die Unternehmen verlieren Aufträge, Arbeitsplätze geraten in Gefahr. Ohne verlässliche, politische Leitplanken wird sich diese Situation weiter verschärfen“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.

Vom Rückgang besonders stark betroffen sei das Segment der privaten PV-Anlagen (Anlagen bis 20 Kilowatt Engpassleistung; Balkonkraftwerke ausgenommen). Verantwortlich dafür seien vor allem politische Unsicherheiten: darunter die vorzeitige Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung, unklare Förderbedingungen sowie die anhaltenden Diskussionen über mögliche Zusatzkosten für das Einspeisen von Strom.

Seit Jahren warte die Branche auf die dringend benötigten Energiewende-Gesetze: das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG). Aktuell wachse die Sorge vor einer weiteren Verzögerung. Wie wichtig jedoch politische Verlässlichkeit sei, bestätige eine aktuelle Branchen-Umfrage. Auf die Frage, wo aus Sicht der Branche der größte politische Handlungsbedarf bestehe, antwortete diese:

  1. Verlässliche Politik: mit stabilen Gesetzen und Planungssicherheit
  2. Speicheroffensive: Fördern von Batteriespeichern und systemdienliches Integrieren
  3. Bürokratieabbau: mit weniger Verwaltungsaufwand bei Bau, Anschluss und
    Förderung

Die PV-Branche ruft zu politischer Vernunft sowie Verlässlichkeit auf und fordert einen raschen ElWG-Gesetzesbeschluss ohne Österreich-Aufschlag auf heimischen Strom.

Quelle: PV Austria | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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