Hintergrundpapier zur Wärmewende in den Bundesländern

Ein Tortendiagramm zeigt die Anteile der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung im Jahr 2024, die Wärmewende verläuft in den Bundesländern unterschiedlich.Grafik: AEE
Biomasse dominiert Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien.
Die Wärmewende verläuft regional sehr unterschiedlich. Die Agentur für Erneuerbare Energien hat nun ein Hintergrundpapier zum Stand der Entwicklung der Wärmeversorgung in den Bundesländern vorgelegt.

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung lag im Jahr 2024 bundesweit bei 18,1 Prozent. Damit hinkt die Wärmewende der Energiewende im Strombereich deutlich hinterher. Im dritten Quartal 2025 trugen die erneuerbaren Energien schon 64,1 Prozent zur Stromerzeugung bei. Doch die Wärmewende verläuft regional sehr unterschiedlich. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) analysiert in einem neuen Hintergrundpapier den Status quo und die Entwicklung der Wärmeversorgung in den Bundesländern.

Vorreiter bei der Kommunalen Wärmeplanung ist Baden-Württemberg, wo Wärmepläne in den Städten und Gemeinden schon seit 2020 verpflichtend sind. Bereits 26 Prozent der Kommunen verfügen hier über einen Wärmeplan. Im nächstplatzierten Flächenland Nordrhein-Westfalen sind es zwölf Prozent. Das Land mit der größten Anzahl an Kommunen, in denen Wärmepläne erstellt werden müssen, ist Rheinland-Pfalz. Hier haben sieben Prozent der Städte und Gemeinden ihre Wärmeplanung abgeschlossen, was genau dem Bundesdurchschnitt entspricht.

Der Bund gibt als Zieljahr 2045 für treibhausgasneutrale Wärme vor. Drei Viertel der Kommunen setzen ambitioniertere Ziele und streben 2040 Klimaneutralität an. Sieben Prozent wollen diese Zielmarke bereits im Jahr 2035 erreichen. Wärmenetze decken nach Angaben der Pläne aktuell einen Anteil des Wärmebedarfs von durchschnittlich neun Prozent. Dieser soll auf 37 Prozent steigen.

Bayern bei der Wärmewende in der Fernwärme vorn

Die Möglichkeiten der Bundesländer, die Wärmewende voranzutreiben, variieren stark und hängen von geografischen, geologischen und sozioökonomischen Bedingungen ab. Biomasse hat den größten Anteil an erneuerbarer Fernwärme, weshalb Länder mit viel Landwirtschaft und Waldflächen vorne liegen. Bayern erzeugte 2022 mit 5,4 Milliarden Kilowattstunden bundesweit die meiste Fernwärme aus erneuerbaren Energien, gestützt durch große Geothermie-Kapazitäten (385 von 408 Megawatt deutschlandweit), was anteilig 33,7 Prozent ausmacht. Dahinter folgen Baden-Württemberg (27,2 Prozent) und Rheinland-Pfalz (26,7 Prozent).

Die Wärmepumpe war 2024 das beliebteste Heizsystem im Neubau – mit den höchsten Quoten in Sachsen-Anhalt (83 Prozent) und im Saarland (82 Prozent). In den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen liegt der Wert unter 50 Prozent, da die Städte in den urbanen Strukturen mit vielen Mehrfamilienhäusern und hoher Wärmeverbrauchsdichte eher auf Fernwärme setzen. Den Bestand mitgerechnet, ist die Zahl der Wärmepumpen im Verhältnis zur Bevölkerung in Rheinland-Pfalz am höchsten.

Das Hintergrundpapier der AEE zur Wärmewende in den Bundesländern ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: AEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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