Studie der Versicherungswissenschaft: Atomkraftwerke nicht versicherbar, angemessene Haftpflichtprämien würden Atomstrom unwirtschaftlich machen

Angesichts der aktuellen Berichterstattung über viel zu niedrige Haftungsgrenzen für die Betreiber von Atomkraftwerken weist der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) noch einmal auf eine Studie der Versicherungsforen Leipzig GmbH hin, die belege, dass Kernkraftwerke in Deutschland massiv unterversichert sind.

Strom aus adäquat versicherten AKW würde pro Kilowattstunden bis zu 2,36 Euro kosten
Müssten die Betreiber ihre Anlagen angemessen gegen nukleare Katastrophenfälle absichern, würde der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Atomstrom laut Studie je nach Versicherungsmodell auf bis zu 2,36 Euro steigen. Das entspräche mehr als dem Zehnfachen des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises. Die Risiken, die sich aus dem Betrieb der AKW ergeben, sind damit in der Praxis nicht versicherbar. Die Versicherungsforen Leipzig GmbH haben im Auftrag des BEE erstmals angemessene Versicherungsprämien für Atomkraftwerke nach versicherungswissenschaftlichen Maßstäben berechnet.

BEE: Von der Gesellschaft zu tragende Belastungen offenlegen
Nach Ansicht des BEE müssen von der Gesellschaft zu tragende Belastungen, die sich nicht in den Preisen der jeweiligen Energieträger widerspiegeln, offen gelegt werden und in die Preisbildung einfließen. Nur so können Politik und Verbraucher Kosten und Nutzen der Energiewende tatsächlich beurteilen und nachhaltige Entscheidungen treffen. Die von der Versicherungswissenschaft vorgelegte Berechnung der finanziellen Risiken durch nukleare Katastrophenfälle liefert einen wichtigen Beitrag zu dieser Debatte.
Die Studie kann heruntergeladen werden unter http://bit.ly/iZlr6v: Eine Zusammenfassung ist ebenfalls zugänglich: http://bit.ly/ZMyOBu

18.03.2013 | Quelle: BEE; Foto: Heinz-Josef Lücking, Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen