Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle nimmt Mini-BHKW in Betrieb

Am 29.03.2006 hat das Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle Ulm e.V. (WBZU) zwei motorisch angetriebene Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) in Betrieb genommen. Damit erweitert der gemeinnützige Verein seine Bildungsangebote um einen weiteren Baustein. Im Jahr 2006 bietet das WBZU vier Praxisseminare zu diesem Thema an. Prof. Werner Tillmetz, Vorstandsvorsitzender des WBZU, betonte die große Bedeutung der Motor-Mini-BHKW als Brückentechnologie zu […]

Am 29.03.2006 hat das Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle Ulm e.V. (WBZU) zwei motorisch angetriebene Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) in Betrieb genommen. Damit erweitert der gemeinnützige Verein seine Bildungsangebote um einen weiteren Baustein. Im Jahr 2006 bietet das WBZU vier Praxisseminare zu diesem Thema an. Prof. Werner Tillmetz, Vorstandsvorsitzender des WBZU, betonte die große Bedeutung der Motor-Mini-BHKW als Brückentechnologie zu den Brennstoffzellen-BHKW.
 
Beiden Technologien liegt das Prinzip der „Kraft-Wärme-Kopplung“ (kurz KWK) zugrunde, also der Stromerzeugung verbunden mit der gezielten Nutzung der Abwärme der Motoren für Heizzwecke.

Eigenen Strom produzieren und gleichzeitig die Abwärme nutzen

Dipl.-Ing. Peter Pioch, technischer Leiter am WBZU, erklärte den Gästen aus Industrie, Handwerk und Politik anschaulich das Prinzip der KWK: „Im Prinzip kommt der Verbrennungsmotor gekoppelt mit einem Stromgenerator aus Ihrem Pkw nun in den Keller. Allerdings pusten Sie die Abwärme nicht durch den Auspuff in die Umgebung, sondern verwenden sie gezielt für Heizzwecke“. Bei den Motoren der Mini-BHKW am WBZU handelt es sich jeweils um Verbrennungsmotoren, welche mit Erdgas betrieben werden. Die gesamte Energieausbeute des Erdgases (Strom und Nutzwärme) liegt laut WBZU bei über 90% und sei damit um rund 30% höher als bei getrennter Erzeugung von Strom und Wärme.

Hubkolbenmotor von ecopower, Stirling-Motor von SOLO

Die beiden Geräte sind in einem der sieben Versuchslabore in dem im Sommer 2004 erstellten Neubau des Weiterbildungszentrums untergebracht. Besonderer Wert wurde beim Aufbau der Anlagen auf die didaktische Einbindung gelegt. Eines der beiden Geräte stammt von der Firma „ecopower“ aus Jena und ist mit einem Einzylinder-4-Takt-Hubkolbenmotor mit einer modulierbaren elektrischen Leistungsabgabe bis maximal 4,6 kW ausgestattet. Die thermische Leistung liegt bei 12,5 kW. Hersteller des zweiten BHKW ist die Firma SOLO aus Sindelfingen. Herzstück ist ein Stirling-Motor mit einer elektrischen Leistung von 9,5 kW und einer Wärmeleistung bis maximal 26 kW. Beide Geräte eignen sich für den Einsatz in Mehrfamilienhäusern und Geschossbauten sowie kleingewerblichen Einrichtungen.

Brennstoffzellen-BHKW: Höhere Effizienz bringt höheren elektrischen Wirkungsgrad als bei Motor-BHKW

Der Einsatz von Biogasen und Biomasse als Kraftstoff für Mini-BHKW wird derzeit erprobt. Diese Option hätte den Vorteil, dass global betrachtet keine Kohlendioxid –Emissionen entstehen. Im Vergleich zu Motor-BHKW zeichnen sich Brennstoffzellen-BHKW dadurch aus, dass durch die hohe Effizienz der Brennstoffzelle höhere elektrische Wirkungsgrade als in Motoren erreicht werden können. In Brennstoffzellen wird Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt. Bei den chemischen Reaktionen fällt Wärme an, so dass auch hier eine Kraft-Wärme-Kopplung möglich ist. Die Wasserstoffwandlung in Brennstoffzellen hat den Vorteil, dass keine Schadstoffe entstehen und bei „sauberer“ Herstellung des Wasserstoffs auch kein Kohlendioxid entsteht. Solche Brennstoffzellen-BHKW befinden sich derzeit in der Felderprobung und sollen nach Angaben der Hersteller zwischen 2010 und 2012 auf dem Markt verfügbar sein.

Praxisseminare bis Sommer ausgebucht, freie Termine im Herbst

Neben den Bildungsangeboten zur Brennstoffzellentechnologie führt das WBZU in 2006 zunächst vier Praxisseminare zum Thema motorisch angetriebene „Mini-BHKWs“ durch. Die Angebote richten sich vor allem an Handwerker, Architekten und Planer. Als Schulungstermine sind für 2006 der 30.03., 29.06., 28.09. und 29.11. vorgesehen. Thomas Aigle, stellvertretender Geschäftsführer am WBZU, freut sich über die positive Resonanz der neuen Seminarangebote, vor allem im Handwerk. „Die Geräte sind bereits auf dem Markt verfügbar und der Handwerker kann sie bereits seinen Kunden anbieten“, so Aigle. Die beiden ersten Seminartermine sind bereits ausgebucht. Interessierte können sich noch zu den Terminen am 28.09. und 29.11. anmelden.

03.04.2006   Quelle: Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle Ulm e.V. (WBZU)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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