Strom aus gebündeltem Licht: Baubeginn für Solarturm Jülich

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat das geplante solarthermische Turmkraftwerk in Jülich als Meilenstein auf dem Weg zur weltweiten Markteinführung dieser Zukunftstechnologie bezeichnet. „Dieses Projekt schließt die Lücke zwischen Entwicklung und kommerzieller Anwendung“, so Gabriel. Der Startschuss für den Bau des Solarturms fiel am 04.06.2006 auf einer Pressekonferenz in Jülich, an der neben der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Christa […]

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat das geplante solarthermische Turmkraftwerk in Jülich als Meilenstein auf dem Weg zur weltweiten Markteinführung dieser Zukunftstechnologie bezeichnet. „Dieses Projekt schließt die Lücke zwischen Entwicklung und kommerzieller Anwendung“, so Gabriel. Der Startschuss für den Bau des Solarturms fiel am 04.06.2006 auf einer Pressekonferenz in Jülich, an der neben der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Christa Thoben Vertreter des Bundesumweltministeriums sowie der Stadt Jülich teilnahmen.
 
Ein rund 20.000 Quadratmeter großes Spiegelfeld – vergleichbar mit der Größe von drei Fußballfeldern – wird die Sonnenstrahlen auf einen Empfänger an der Spitze des 50 Meter hohen Solarturms bündeln. Die so entstehenden hohen Temperaturen werden zur Dampferzeugung genutzt und von einer Turbine schließlich in Strom umgewandelt.

Die Technologie für den Solarturm wurde entwickelt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Kraftanlagen München GmbH (KAM) und in mehreren Vorläuferprojekten durch das Bundesumweltministerium (BMU) unterstützt. Die Kosten in Höhe von rund 22 Millionen Euro werden gemeinsam von den Stadtwerken Jülich und den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bayern getragen. Überdies beteiligt sich das Bundesumweltministerium mit 3,7 Millionen Euro. Das BMU hat die Entwicklung solarthermischer Kraftwerke in den vergangenen fünf Jahren mit rund 30 Millionen Euro gefördert.

Da solche Kraftwerke auf direkte Sonneneinstrahlung angewiesen sind, eignen sie sich in erster Linie für den Einsatz in sonnenreichen Ländern. Dort sind Technologien zur solarthermischen Stromerzeugung bereits auf dem Vormarsch. In Spanien und den USA sind beispielsweise mehrere Parabolrinnenkraftwerke in Planung oder bereits in Bau. Neben der Turmtechnologie sind diese eine weitere Form solarthermischer Stromerzeugung.

05.07.2006   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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