Photon Consulting-Studie zur Solarindustrie: Gewinnmargen verdoppelt

Die durchschnittliche Gewinnspanne der Solarindustrie hat sich in den letzten beiden Jahren von 15 auf 30 Prozent verdoppelt, berichtet die Zeitschrift Photon in einer Pressemitteilung. Grund dafür seien deutlich sinkende Produktionskosten bei gleichzeitig steigenden Verkaufspreisen. Bis zum Jahr 2010 könnte die Marge bis auf 38 Prozent zulegen. Voraussetzung dafür sei eine weltweit steigende Nachfrage gestützt […]

Die durchschnittliche Gewinnspanne der Solarindustrie hat sich in den letzten beiden Jahren von 15 auf 30 Prozent verdoppelt, berichtet die Zeitschrift Photon in einer Pressemitteilung. Grund dafür seien deutlich sinkende Produktionskosten bei gleichzeitig steigenden Verkaufspreisen. Bis zum Jahr 2010 könnte die Marge bis auf 38 Prozent zulegen. Voraussetzung dafür sei eine weltweit steigende Nachfrage gestützt durch attraktive Einspeisegesetze für Solarstrom. Hinzu komme, dass Solarstrom in einigen Ländern mit Haushaltsstrom konkurrenzfähig werde, etwa in Japan, aber auch einzelnen US-Bundesstaaten. Dies gehe aus der aktuellen Studie „Solar Annual 2006“ hervor, herausgegeben von Photon Consulting.
 
Für die Studie habe das Analystenteam um Michael Rogol international mehrere Hundert Experteninterviews mit Vertretern der Solarbranche geführt.

Photovoltaikindustrie fährt traumhafte Gewinne ein

„Dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in Deutschland sanken die Produktionskosten für Solarstromanlagen massiv. Da die weltweite Nachfrage das Angebot übersteigt, konnten die Firmen die Preise in den letzten zwei Jahren allerdings kontinuierlich erhöhen. Die Photovoltaikindustrie fährt mittlerweile traumhafte Gewinne ein – vor allem die Firmen, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen“, so Photon-Chefredakteurin so Anne Kreutzmann.

Produktionskosten für Solarmodule sinken schneller als die Preise

Die Autoren der Studie „Solar Annual 2006“ gehen davon aus, dass die Preise für Solarmodule in den nächsten Jahren leicht sinken. Allerdings werden die Kostensenkungen der Industrie voraussichtlich deutlich höher ausfallen, wodurch sich ein weiterer Anstieg der Gewinnspanne ergibt. Laut Studie senkt die Photovoltaikindustrie ihre Kosten jährlich um sieben bis zehn Prozent. Voraussetzung hierfür ist ein starkes Marktwachstum. Die Studie geht von durchschnittlich 44 Prozent bis 2010 aus.

Verfügbarkeit des Rohstoffs Silizium steht im Mittelpunkt

„Gefährdet wäre eine weitere Steigerung der Gewinnmargen, wenn das Angebot die Nachfrage wieder übersteigt. Zwar ist das Interesse an Solarstromanlagen in Deutschland auf Grund der hohen Preise inzwischen leicht rückläufig, die weltweite Nachfrage wird nach Recherchen von Photon Consulting aber zumindest bis 2008 schneller steigen als der Produktionsausbau, vielleicht sogar bis 2010“, sagt Kreutzmann. Letztlich hänge alles an der Verfügbarkeit des Rohstoffs Silizium. „Hier sehen wir erste Anzeichen, dass die Produktionskapazitäten jetzt deutlich ausgebaut werden“, so Kreutzmann weiter.

Wafer-Produzenten steigern Marge am stärksten, Modulhersteller wenigsten

Die Studie zeigt die Entwicklung der Gewinnmargen auf den verschiedenen Wertschöpfungsstufen. Sie liege beispielsweise bei den Herstellern von Silizium derzeit bei 53 Prozent, nach 19 Prozent im Jahr 2004. Die Wafer-Produzenten hätten ihre Marge von fünf Prozent im Jahr 2004 auf 36 Prozent im Jahr 2006 gesteigert, die Zellhersteller könnten ihre Gewinnmarge von zehn Prozent im Jahr 2004 über aktuell 21 auf 29 Prozent im Jahr 2010 steigern, so die Studie „Solar Annual 2006“. Die Modulhersteller könnten ihre Gewinnmarge von gegenwärtig fünf auf acht Prozent im Jahr 2010 ausbauen.

Weitere Infos unter : www.photon-consulting.com/executive_summary.htm

03.08.2006   Quelle: PHOTON / Solar Verlag   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen