Greenpeace: Genaue Ursache für Beinahe-Gau in Schweden weiterhin unklar

Die Ursache für den Störfall in dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark sei auch nach zwei Wochen weiterhin unklar, berichtet die Umweltorganisation Greenpeace in einer Pressemitteilung. Der entscheidene Bericht über den Hergang des Störfalls, den die schwedische Atomaufsichtsbehörde (SKI) vom Betreiber Vattenfall gefordert habe, liege der SKI noch nicht vor. Greenpeace hält deshalb die Äußerungen der unionsgeführten […]

Die Ursache für den Störfall in dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark sei auch nach zwei Wochen weiterhin unklar, berichtet die Umweltorganisation Greenpeace in einer Pressemitteilung. Der entscheidene Bericht über den Hergang des Störfalls, den die schwedische Atomaufsichtsbehörde (SKI) vom Betreiber Vattenfall gefordert habe, liege der SKI noch nicht vor. Greenpeace hält deshalb die Äußerungen der unionsgeführten Bundesländer, ein solcher Störfall könne sich in Deutschland nicht ereignen, für falsch.  Zudem verweist die Umweltschutzorganisation auf einen im Mai von der Internationalen Atomenergie Behörde (IAEO) veröffentlichten Bericht. Darin werde für alle Atomkraftwerke vor den Folgen eines Ausfalls der unterbrechungsfreien Stromversorgung gewarnt und besonders auf die Gefahr des Ausfalls der Instrumente und den Verlust der Kontrolle hingewiesen.

„Wer die genaue Ursache noch nicht kennt, kann und darf einen ähnlichen Verlauf für andere Atomkraftwerke auch nicht ausschließen“, erklärt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. „Die Äußerungen der einzelnen Umweltminister klingen nach Beschwichtigung und basieren nicht auf einer genauen Untersuchung der Ursachen“, so Smital weiter. Die Ursachen weiter prüfen zu lassen, wie Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angekündigt habe, sei deshalb absolut notwendig.

Die unionsgeführten Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern zeigten sich laut Greenpeace in ihren Berichten überzeugt, die zur Reaktorkühlung nötige Stromversorgungstechnik deutscher Kernkraftwerke sei, anders als in Forsmark, sicher und ähnliche Störfälle seien nicht zu erwarten. Dabei würden sie auf die in deutschen Atomkraftwerke angeblich nicht vorhandenen Wechselrichter verweisen, die in der schwedischen Anlage ohne Zweifel Teil des Problems gewesen seien, heißt es in der Greenpeace-Pressemitteilung. „Dem widersprechen wir. Jedes Atomkraftwerk hat auch Wechselrichter“, sagt Heinz Smital.

09.08.2006   Quelle: Greenpeace e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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