Pilotprojekt zur Sanierung: Innovative Haustechnik senkt Energiebedarf um 90 Prozent

Ein Gebäude aus den 50er Jahren in Bochum setzt neue Maßstäbe im Energiesparen: Das Mehrfamilienhaus „Im Hole 3“ wird nach Abschluss der derzeit laufenden Sanierung 90 Prozent weniger Primärenergie benötigen als vorher, berichtet die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in einer Pressemitteilung. Rund 140 Architekten, Planer und Eigentümer nahmen am 18.10.2006 in Bochum an einer Fachveranstaltung […]

Ein Gebäude aus den 50er Jahren in Bochum setzt neue Maßstäbe im Energiesparen: Das Mehrfamilienhaus „Im Hole 3“ wird nach Abschluss der derzeit laufenden Sanierung 90 Prozent weniger Primärenergie benötigen als vorher, berichtet die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in einer Pressemitteilung. Rund 140 Architekten, Planer und Eigentümer nahmen am 18.10.2006 in Bochum an einer Fachveranstaltung der dena und der Energieagentur NRW teil, um mehr über das Pilotprojekt und Energieeffizienz beim Sanieren zu erfahren. Der Gebäudeenergieausweis, der demnächst bundesweit eingeführt werden soll, war ein weiterer Schwerpunkt. „Die energetische Sanierung von Gebäuden ist die beste Antwort auf steigende Energiepreise. Sie senkt die Nebenkosten, erhöht den Wohnkomfort und macht die Bestandsgebäude dauerhaft attraktiv auf dem Immobilienmarkt“, sagte Christian Stolte von der dena.  Die Nachfrage nach Gebäuden mit einer guten Energiebilanz werde merklich steigen, wenn Eigentümer, Käufer und Mieter demnächst anhand von Energieausweisen die energetische Qualität eines Gebäudes genau einschätzen könnten.

Primärenergiebedarf 70 Prozent unter den Höchstwerten für vergleichbare Neubauten

Der Erfolg der Sanierung zeigt sich im dena-Energiepass, welcher der Eigentümerin VBW Bauen und Wohnen GmbH überreicht wurde. Mit einem Primärenergiebedarf von unter 30 kWh pro Quadratmeter liegt das Gebäude im grünen Bereich der Energieeffizienzskala und ganze 70 Prozent unter den Höchstwerten, die für vergleichbare Neubauten zulässig sind. „Das Pilotprojekt stellt selbst Neubauten in den Schatten, denn alles ist auf den Passivhausstandard ausgerichtet“, betonte Lale Küçük von der Energieagentur NRW, die das Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen betreut. Möglich werde dies durch optimale Dämmung des Dachs und der Außenwände sowie durch den Einbau von Passivhausfenstern, einer effizienten Heizung und einer Lüftungsanlage, welche die Wärme der Abluft zurückgewinnt. Eine Solaranlage auf dem Dach erwärmt das Wasser für den Haushalt.

Im dena-Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ werden derzeit mit Unterstützung des Bundesbauministeriums insgesamt 143 Wohngebäude auf einen besonders energieeffizienten Stand gebracht. Die Projektteilnehmer erhalten zinsgünstige Darlehen und Fördermittel von der KfW Bankengruppe. In einer Reihe von insgesamt 16 regionalen Fachworkshops stellt die dena zusammen mit regionalen Partnern die Sanierungsprojekte vor und informiert über den Gebäudeenergieausweis. Eigentümer, die sich bereits jetzt für einen Gebäudeenergieausweis interessieren, können auf den in der Praxis erprobten dena-Energiepass zurückgreifen.

Mehr unter: www.zukunft-haus.info und www.ea-nrw.de.

22.10.2006   Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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