BEE: DIHK-Position zum Atomausstieg gefährdet Investitionen in erneuerbare Energien

Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), fordert im SPIEGEL vom 23. Juli 2007, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Dies sei nicht nur energiepolitisch unsinnig, sondern auch industriepolitisch nicht akzeptabel, entgegnet der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in einer Pressemitteilung. Der Erhalt von zentralen Kraftwerkskapazitäten blockiere den Ausbau und Anschluss neuer, dezentraler Kapazitäten […]

Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), fordert im SPIEGEL vom 23. Juli 2007, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Dies sei nicht nur energiepolitisch unsinnig, sondern auch industriepolitisch nicht akzeptabel, entgegnet der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in einer Pressemitteilung. Der Erhalt von zentralen Kraftwerkskapazitäten blockiere den Ausbau und Anschluss neuer, dezentraler Kapazitäten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, warnt der BEE.
Die Branche der erneuerbaren Energien werde bis 2020 rund 120 Milliarden Euro in neue, saubere und dezentrale Kraftwerke investieren. Hierfür seien stabile Investitionsbedingungen und damit ein verlässlicher Gesetzesrahmen notwendig. Die andauernde Debatte über das geltende Atomgesetz könne diese Investitionen gefährden, heißt es in der BEE-Pressemitteilung.

BEE: Unternehmen sollen IHK-Beitrag aus Protest kürzen
„Der DIHK-Präsident handelt damit gegen die Interessen unserer Branche, die in Deutschland rund 250.000 Arbeitsplätze stellt und deren Unternehmen ebenso zur Finanzierung des DIHK beitragen, wie andere Teile der Energiewirtschaft, erklärt BEE-Präsident Johannes Lackmann. Lackmann hält die Äußerungen des DIHK-Präsidenten besonders vor dem Hintergrund der Pflichtmitgliedschaft in den Industrie- und Handelskammern für nicht akzeptabel. Rund fünf Prozent des IHK-Pflichtbeitrags jedes Unternehmens werden für die Arbeit des Dachverbandes DIHK abgeführt. Die einzelnen Industrie- und Handelskammern seien dabei aber nicht Pflichtmitglieder des DIHK. „Ich empfehle den Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche, ihren IHK-Beitrag um fünf Prozent zu kürzen. Dies wird von vielen Unternehmen bereits seit Jahren praktiziert, aus Protest gegen die immer wieder gegen Erneuerbare Energien gerichtete Positionierung des DIHK“, so Lackmann.
Da der Deutsche Industrie- und Handelskammertag nicht die Interessen der gesamten Energiewirtschaft vertrete, sondern sich besonders zum Fürsprecher der Atomwirtschaft macht, fordert der BEE-Präsident die Bundesregierung zudem auf, „die missbräuchliche Verwendung von Pflichtbeiträgen, welche die Unternehmen an die Kammern entrichten, im DIHK zu beenden“.

26.07.2007 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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