Forschungsministerium fördert Internetplattform zur Nutzung erneuerbarer Energien.

Mit der Internetplattform „REnKnow.Net“ soll das Wissen über erneuerbare Energien weltweit besser zugänglich gemacht werden, ohne das geistige Eigentum der deutschen Forschungsinstitute und Firmen zu verletzen. Die Energiefrage und damit die Klimafrage werde nicht nur in den Industrieländern entschieden, sondern auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern, so das Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) in einer […]

Mit der Internetplattform „REnKnow.Net“ soll das Wissen über erneuerbare Energien weltweit besser zugänglich gemacht werden, ohne das geistige Eigentum der deutschen Forschungsinstitute und Firmen zu verletzen. Die Energiefrage und damit die Klimafrage werde nicht nur in den Industrieländern entschieden, sondern auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern, so das Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) in einer Pressemitteilung. Eine Basis dafür bietet die Plattform REnKnow.Net, die 2005 auf Initiative des ISET im Rahmen der renewables2004 gegründet wurde.
Auf einem Symposium des Bundesforschungsministeriums (BMBF), das die Internetplattform fördert, zeigten die Wissenschaftler, welche Arbeit bisher geleistet wurde, welche ersten Erfolge es schon gibt und in welchen Etappen das Projekt weiter ausgebaut werden soll. Ministerialdirigentin Bärbel Brumme-Bothe unterstrich die Bedeutung dieser Initiative und sicherte zu: „Das BMBF wird das REnKnow.Net weiterhin positiv begleiten.“ Ziel des Projekts ist der Wissenstransfer und -austausch via Internet zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Forschern, Dozenten und Studenten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Es ist ein erster Schritt zur Gründung einer Open University on Renewable Energies (OPURE).

Schon heute kann Strom aus Windenergie an guten Standorten preiswerter erzeugt werden als mit allen anderen Technologien
Auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung begrüßt das Projekt. „Zentrale Frage ist: Wie kann wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern bei gleichzeitiger Emissionsreduktion und Umstellung auf Niedrigemissionsökonomien gewährleistet werden? Neben Technologietransfer müssen dazu existierende Technologien an die Umstände in Schwellen- und Entwicklungsländern angepasst werden“, so Dr. Simon Koppers vom BMZ. Prof. Dr. Jürgen Schmid vom ISET ergänzt: „Fossile und nukleare Energieträger werden es nicht schaffen, den zukünftigen Energiebedarf der Welt nachhaltig zu decken. Nur die erneuerbaren Energien sind auf Grund ihres energetischen und technischen Potenzials dazu in der Lage. Schon heute kann an guten Standorten Strom aus Windenergie preiswerter hergestellt werden als mit allen anderen Technologien.“

Die erneuerbaren Energien können nur gemeinsam die Vollversorgung leisten
„Die Potenziale der erneuerbaren Energien müssen weltweit der breiten Bevölkerung bekannt gemacht werden. Nur dann können wir von den Politikern weltweit erwarten, dass die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden“, sagt Ulrich Schmack von der Schmack Biogas AG. Dabei sei es unbedingt notwendig, dass die Potenziale der einzelnen erneuerbaren Energiequellen nicht nur einzeln betrachtet werden, sondern dass man die sinnvollen Verbindungen und Ergänzungen zwischen den Energieformen zeigt, beispielsweise die Kombination von Windkraft, Photovoltaik und Biogas. „Denn nur gemeinsam können die erneuerbaren Energien die Vollversorgung leisten“ betont Schmack. Günther Cramer, Vorstand der SMA Technologie AG ergäntzt: „Die Vermittlung von Basiswissen ist unbedingt notwendig, aber leider noch kein Garant dafür, dass die erneuerbaren Energien auch angewendet werden. Dafür müssen auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.“
Doch wie können geistiges Eigentum und Patente der Industrie bei einem Informations- und Wissenstransfer geschützt werden? Und wie können Besitzer von Wissen dazu motiviert werden, andere an ihrem Know-how teilhaben zu lassen? Prof. Schmid erläutert dies: „Wissenstransfer geht dem Technologietransfer voraus. Die Diskussion zeigt, dass auf allen Seiten ein breites Interesse daran besteht, Basiswissen und Informationen über die Potenziale der Erneuerbaren zugänglich zu machen.“ Die „Trennlinie“ zwischen Wissens- und Technologietransfer verlaufe beim technischen Detailwissen.

Von Experten begutachtetes Bildungsmaterial kostenlos verfügbar
Das Wissenstransfernetzwerk „REnKnow.Net“ dient dem weltweiten Austausch von Forschungs- und Bildungsmaterialien unter Wissenschaftlern, Ingenieuren, Forschern, Dozenten und Studenten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Kern dieses Netzwerkes ist eine Datenbank, deren Einträge von international anerkannten Experten begutachtet wurden („Peer Review“). Sämtliches Material auf REnKnow.Net steht kostenfrei zum Herunterladen bereit. Eine unverbindliche und kostenlose Registrierung ist erforderlich, um von dem erweiterten Leistungsumfang von REnKnow.Net zu profitieren. Dazu gehört zum Beispiel das Hochladen von Objekten, die erweiterte Suche und die Möglichkeit, Kommentare zu einzelnen Objekten einzutragen. Die Datenbank erfasst Objekte (Dokumente, Grafiken, Messwerte etc.), die ein breites Feld der erneuerbaren Energien und der dezentralen Energieerzeugung abdecken und einfach über die Suchfunktion gefunden werden können:
Aus- und Fortbildungsmaterialien,
Vorlesungen und Vorlesungsfolien,
Mess- und Simulationsdaten,
Grafiken und Bilder,
Multimedia Objekte (Animationen und Videos).

Das Netzwerk basiert auf dem Prinzip des aktiven Austauschs von Materialien unter allen Teilnehmern innerhalb einer anerkannten internationalen Wissenschaftsgemeinschaft. Im Internet unter http://www.renknow.net/

03.09.2007 | Quelle: ISET; REnKnow.Net | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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