Bundesverband WindEnergie: Vorschlag des Umweltministeriums zur EEG-Novelle unzureichend

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) hält die Vorschläge des Bundesumweltministeriums (BMU) zur Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für unzureichend: „Deutschland braucht einen forcierten Ausbau der Windenergie für mehr Klimaschutz und Versorgungssicherheit bei gleichzeitig niedrigen Stromerzeugungskosten. Dazu sind jedoch die bisherigen Vorschläge des Bundesumweltministeriums unzureichend“, sagte Hermann Albers, Präsident des BWE, auf der internationalen Windenergie-Messe in Husum. Der […]

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) hält die Vorschläge des Bundesumweltministeriums (BMU) zur Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für unzureichend: „Deutschland braucht einen forcierten Ausbau der Windenergie für mehr Klimaschutz und Versorgungssicherheit bei gleichzeitig niedrigen Stromerzeugungskosten. Dazu sind jedoch die bisherigen Vorschläge des Bundesumweltministeriums unzureichend“, sagte Hermann Albers, Präsident des BWE, auf der internationalen Windenergie-Messe in Husum. Der BWE drängt daher bei der anstehenden EEG-Novelle darauf, die realen Vergütungen für Windstrom in den nächsten Jahren stabil zu halten.
„Die Stahl- und Kupferpreise haben sich seit der letzten Novelle 2004 verdoppelt beziehungsweise verdreifacht. Bleibt es bei der bisherigen Absenkung der realen Vergütungen von 3,5 bis vier Prozent pro Jahr, wird der deutsche Markt für Windkraftanlagen weiter stark einbrechen. Dies haben bereits die Zahlen für das erste Halbjahr gezeigt: Der Inlandsmarkt ist um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen“, so Albers weiter.

Mehrkosten der Windenergie werden mehr als nur ausgeglichen
Auch bei einem vorübergehenden Einfrieren der Vergütungen werde die Windenergie weiterhin die Rolle des Preisdämpfers auf dem Strommarkt spielen betont der BWE. Allein 2006 habe die Windenergie dem deutschen Verbraucher rund drei Milliarden Euro erspart, weil der Einsatz teurer Spitzenlastkraftwerke aufgrund des vermehrten Windstromangebots immer öfter vermieden werde. 2007 rechnet der BWE wegen dieses „Merit-order-Effekts“ mit Einsparungen von rund vier Milliarden Euro. Damit würden die Mehrkosten der Windenergie für den Verbraucher mehr als nur ausgeglichen. Diesen Zusammenhang hatte zuletzt im Juli das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung im Auftrag des BMU bestätigt.

BEW: Ohne verstärkten Ausbau der Windenergie wird die Bundesregierung ihr Ziel von 30 Prozent Ökostrom-Anteil bis 2020 nicht erreichen
Weiterhin fordert der BWE für die Novellierung des EEG unter anderem eine Neugestaltung des „Repowering-Bonus“, um den effizienten Ersatz von Altanlagen durch moderne Windturbinen voranzutreiben sowie eine Erhöhung der Vergütungen für Offshore-Windstrom auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau. Außerdem sollen die Netzbetreiber zu einem optimierten Betrieb und vorsorgenden Ausbau der Stromnetze verpflichtet werden, fordert der BWE. Zudem verlangt der Windenergie-Verband einen beschleunigten Netzausbau durch den Einsatz von Erdkabeln. Albers: „Ohne einen verstärkten Ausbau der Windenergie wird die Bundesregierung die Zielmarke von 30 Prozent Ökostrom-Anteil 2020 nicht erreichen. Dabei ist die Windenergie der Billigmacher im Konzert der erneuerbaren Energien. Ein steigender Anteil von Windstrom ist eine der besten Versicherungen gegen die Strompreis-Explosion.“

Technologische Vorreiterrolle auch beschäftigungspolitisch wirksam
Ein stabiler Inlandsmarkt sei auch Vorraussetzung für die Fortschreibung der Exporterfolge der deutschen Windindustrie, heißt es in der Pressemitteilung. „Die Windenergie-Messe HusumWind zeigt eindrucksvoll, dass die Branche international mit atemberaubendem Tempo wächst. Der Weltmarkt für Windturbinen verdoppelt sich alle drei Jahre“, so BWE-Präsident Albers. Die technologische Rolle Deutschlands als First-Mover zahle sich auch beschäftigungspolitisch aus: Nach neuesten Zahlen des Bundesumweltministeriums waren 2006 über 80.000 Menschen in der Windenergie-Industrie beschäftigt.

25 Prozent des Strombedarfs könnten bis 2020 mit Wind gedeckt werden
Das Potenzial für Windenergie ist nach Berechnungen des Bundesverbandes WindEnergie in Deutschland keineswegs ausgeschöpft: 2020 könnten allein an Land 45.000 Megawatt Windleistung mit 110 Milliarden Kilowattstunden für 20 Prozent des deutschen Strombedarfs sorgen. Mit weiteren 10.000 Megawatt Leistung in Nord- und Ostsee könnte die Windenergie bis 2020 mehr als 25 Prozent des Strombedarfs decken. Zur Zeit beträgt der Anteil laut BWE knapp sieben Prozent.

19.09.2007 | Quelle: BWE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen