Erneuerbare Energien 2007: Rekordwerte trotz gebremstem Wachstum
Die Energiebereitstellung aus Wind, Sonne und Co. hat im Jahr 2007 neue Rekorde erreicht, berichtet der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in einer Pressemitteilung. In keinem anderen Land gehe der Ausbau erneuerbarer Energien so schnell voran, wie in Deutschland. Ihr Anteil am gesamten deutschen Energieverbrauch beträgt laut BEE mit 219 Milliarden Kilowattstunden inzwischen neun Prozent, der Anteil am Stromverbrauch sogar 14 Prozent. Dies geht aus den am 08.01.2008 veröffentlichten Jahreszahlen 2007 des BEE hervor. „Wo Licht ist, ist aber auch Schatten“, betont der Verband. So seien bei der Windenergie und Biomasse die Investitionen in Neuanlagen 2007 stark zurückgegangen. Der Wärme- und Kraftstoffmarkt für Erneuerbare Energien stagniere. „Die anstehenden Gesetzesvorhaben müssen neue Impulse setzen. Die bisherigen Ankündigungen der Bundesregierung reichen nicht aus, um den erfolgreichen Kurs der letzten Jahre fortzusetzen“, kommentiert BEE-Präsident Johannes Lackmann.
Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Stromverbrauch wächst auf 14,3 Prozent
Die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien stieg laut BEE im Jahr 2007 auf 86,71 Milliarden Kilowattstunden (2006: 73,04 Mrd. kWh). Allein der Zuwachs eines Jahres entspreche damit erneut der Jahresproduktion eines Kernkraftwerkes, betont der BEE. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch betrug 2007 damit 14,28 Prozent (2006: 11,86). Hauptträger des Wachstums war die Windenergie, die nach mehreren relativ windschwachen Jahren wieder ein durchschnittliches Windjahr verzeichnete. Sie konnte ihren Beitrag zur Stromversorgung von 30,7 Terawattstunden (TWh) auf 38,5 TWh steigern. Die Installation neuer Windkraftanlagen sei hingegen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, so der BEE.
Anteil Erneuerbarer Energien am deutschen Kraftstoffverbrauch 7 Prozent
Der Biokraftstoffeinsatz hat sich im letzten Jahr nur geringfügig auf 4,29 Millionen Tonnen erhöht. Das entspricht einem Anteil am deutschen Kraftstoffverbrauch von 7,0 Prozent (2006: 6,6). Der nur geringe Anstieg ist laut BEE auf die erhöhte Besteuerung der Biokraftstoffe seit dem 01.01.2007 zurückzuführen. Die seit dem Anfang dieses Jahres geltende erneute Steuererhöhung für Biokraftstoffe werde die mittelständischen Unternehmen der Branche in ihrer Existenz gefährden, warnt der Verband. Der BEE fordert deshalb eine sofortige Aussetzung dieser Besteuerungsstufe.
Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Wärmeverbrauch 6,4 Prozent
Die Nutzung von Bioheizenergie, Solarwärme und Erdwärme blieb im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr konstant. Insgesamt betrug die Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien 89 Milliarden Kilowattstunden (2006: 89 Mrd. kWh). Nur aufgrund des witterungsbedingt insgesamt niedrigeren Wärmeverbrauchs sei der Anteil erneuerbarer Energien in diesem Sektor auf 6,4 Prozent gestiegen (2006: 6,0%). Damit bleibe die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien weiterhin deutlich unter ihren Möglichkeiten.
Einsparung durch Erneuerbare Energien
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist das mit Abstand effektivste Klimaschutzinstrument, betont der BEE: Die gesamte Energiebereitstellung aus Wind, Sonne, Wasser, Bioenergie und Erdwärme entspreche einer vermiedenen CO2-Menge von 115 Millionen Tonnen. Allein der Zuwachs erneuerbarer Energien im Jahr 2007 führte zu einer Einsparung von 14 Millionen Tonnen CO2. Das entspricht der Emission von 5 Millionen PKW oder einer Großstadt wie Köln. Insgesamt vermieden die erneuerbaren Energien 2007 externe Kosten für Umweltschäden in der Höhe von 8,6 Milliarden Euro und verringerten die hohe Importabhängigkeit der deutschen Energieversorgung. So konnte durch ihren Einsatz im vergangenen Jahr der Import von Öl, Gas, Kohle und Uran im Wert von 5,9 Milliarden Euro vermieden werden, berichtet der BEE.
Eine Präsentation mit den Jahreszahlen 2007 steht zum Download bereit unter unter www.bee-ev.de.
08.01.2008 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH