Solar-Forscher unterstützen Weiterentwicklung des EEG und fordern mehr Mittel vom Bund

Am 5. Mai werden im Bundestag Interessengruppen und Sachverständige angehört zur Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und zur Anpassung seiner Vergütungssätze. Für die Solarenergieforscher nimmt Prof. Dr. Eicke Weber als Sprecher des ForschungsVerbunds Sonnenenergie (FVS) Stellung: „Der FVS unterstützt eine Weiterentwicklung des EEG, insbesondere die aus dem Erfahrungsbericht des Bundesumweltministeriums resultierenden Vorschläge zur Novellierung. Durch die […]

Am 5. Mai werden im Bundestag Interessengruppen und Sachverständige angehört zur Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und zur Anpassung seiner Vergütungssätze. Für die Solarenergieforscher nimmt Prof. Dr. Eicke Weber als Sprecher des ForschungsVerbunds Sonnenenergie (FVS) Stellung: „Der FVS unterstützt eine Weiterentwicklung des EEG, insbesondere die aus dem Erfahrungsbericht des Bundesumweltministeriums resultierenden Vorschläge zur Novellierung. Durch die vorgesehene Neuregelung des EEG werden sowohl den Marktteilnehmern als auch der Forschung die richtigen Signale gegeben, um Kostensenkung und Innovation voranzutreiben.“ Weber gibt aber zu bedenken: „Die Anpassung der Vergütungsstruktur des EEG an den Stand der Markteinführung der verschiedenen erneuerbaren Energie-Technologien erfordert verstärkte Forschungsleistungen. Sie macht eine Steigerung der jährlichen Wachstumsrate der Forschungsmittel des Bundes für erneuerbare Energien von gegenwärtig 8 Prozent auf jährlich mindestens 20 Prozent unerlässlich.“

Das EEG als Innovationsbeschleuniger
„Der FVS setzt sich für eine Weiterentwicklung des EEG ein, weil das Wachstum der erneuerbaren Energien weiterhin stimuliert werden muss, um industrielle Lerneffekte zu ermöglichen“, erklärt der zur EEG-Anhörung geladene Weber weiter. Einer breiten und leistungsfähigen Forschungslandschaft komme dabei eine Schlüsselrolle zu. Marktentwicklung und Forschung müssten Hand in Hand gehen. Das EEG biete gleichermaßen verlässliche Rahmenbedingungen für Investoren und für die Etablierung einer hervorragenden Wissenschaftsinfrastruktur. Durch die Nutzung dieser Expertise in gemeinsamen Projekten mit der Wirtschaft würden Innovationszyklen erheblich verkürzt und erzielte Forschungsergebnisse zeitnah in der Produktion umgesetzt. Das EEG übernehme dabei die zentrale Funktion eines Innovationsbeschleunigers. Es stimuliere die industrielle Weiterentwicklung und damit den schrittweisen Umbau der Energiewirtschaft, der für das Erreichen der Ausbauziele der erneuerbaren Energien bis und jenseits des Jahres 2020 erforderlich ist.

Kosten der Photovoltaik sollen bis 2014 halbiert werden
Die Forschungsinstitute des ForschungsVerbunds Sonnenenergie haben durch das EEG einen bedeutenden Entwicklungsschub in der anwendungsnahen Forschung erhalten, heißt es in der Pressemitteilung des FVS. Diese müsse aber weiterhin auch durch eine strategische und längerfristig ausgerichtete Forschung adäquat hinterlegt werden. Die Wachstumsrate der Bundesmittel für die Erforschung erneuerbarer Energien sollte daher von 8 Prozent jährlich auf mindestens 20 Prozent steigen. Nur so können beispielsweise die sehr ambitionierten Ziele zur Kostensenkung der Photovoltaik um 50 Prozent bis 2014 erreicht werden. Eine Erhöhung der Degressionsfaktoren der Einspeisetarife für erneuerbare Energien über die vom BMU vorgeschlagenen Werte könnte die weitere Entwicklung der Spitzenposition des Standortes Deutschland in diesem schnell wachsenden globalen Markt erheblich gefährden.

BMU-Erfahrungsbericht zeigt: Erneuerbare Energien entlasten die Verbraucher
Das EEG hat sich laut FVS sowohl als industriepolitisches Entwicklungsinstrument als auch als das effektivste Klimaschutzinstrument bewährt und somit bewiesen, dass zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Entwicklung positive Synergien bestehen. Der regenerative Strommix sei volkswirtschaftlich vorteilhaft gegenüber einer Versorgung aus konventionellen Energien. Dies gelte besonders bei Einbeziehung der externen Umweltkosten, die bei erneuerbaren Energien sehr niedrig lägen, was aber bei Vergleichsrechnungen zur Wirtschaftlichkeit oft nicht berücksichtigt werde. Die erneuerbaren Energien hätten aber auch einen direkten strompreissenkenden Einfluss, was zu einer Entlastung der Verbraucher führe. Denn aufgrund der vorrangigen Einspeisung von EEG-Strom würden die teuersten konventionellen Kraftwerke zur Nachfragedeckung nicht mehr benötigt, was zu einem Preissenkungseffekt an der Strombörse führe. Diese Entlastung der Verbraucher belief sich im Jahr 2006 laut BMU-Erfahrungsbericht vom 5. Juli 2007 auf rund fünf Milliarden Euro. Die gezahlte EEG-Umlage hingegen habe insgesamt nur 3,2 Milliarden Euro betragen. „Damit führt das EEG insgesamt zu positiven Impulsen“, betont der FVS.
Der ForschungsVerbund Sonnenenergie ist eine Kooperation außeruniversitärer Forschungsinstitute für erneuerbare Energien. Das Themenspektrum reicht von Solarenergie über Wasserstofftechnologie und Geothermie bis hin zur Windenergie. Mit etwa 1.600 Mitarbeitenden repräsentiert der FVS ungefähr 80 % der Forschungskapazität für erneuerbare Energien in Deutschland.

29.04.2008 | Quelle: ForschungsVerbund Sonnenenergie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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