Bank Sarasin: Höhenflug der Solarbranche hält an
Bis 2010, so die Analysten der Bank Sarasin, sind Wachstumsraten in der Größenordnung von 50 Prozent bei der Solarzellenproduktion möglich. Zu diesem Ergebnis kommt die unabhängige Schweizer Privatbank in ihrer inzwischen siebten Studie zur Solarbranche. Seit Jahresbeginn ist der Ölpreis um mehr als 30 Prozent gestiegen und hat mit über 135 US-Dollar für ein Fass der Sorte WTI einen neuen Höchststand erreicht. Selbst die Nachricht über den größten Ölfund seit über 30 Jahren vor der Küste Brasiliens werde von Experten bestenfalls als Hoffnungsschimmer am Ölangebotshimmel gewertet, heißt es im Newsletter „SarStainable“. Entspannt habe der Ölfund die Lage aber nicht.
Sonnige Aussichten: Hohe Ölpreise, der Ausbau staatlicher Förderprogramme und effizientere Technologien machen die Solarindustrie attraktiv
Was für Autofahrer schlecht ist, beflügelt die Solarindustrie. Aber es sind nicht nur die hohen Ölpreise, die der Branche Auftrieb verleihen. „Die EU will den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch bis 2020 auf 20 Prozent steigern und die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent senken. Um diese Ziele zu erreichen, haben inzwischen viele nationale Regierungen wie beispielsweise Spanien, Italien und Deutschland Förderprogramme lanciert oder verlängert. Das wird der Branche einen anhaltenden Nachfrageschub bescheren“, erklärt Matthias Fawer, Autor der Studie. Von diesen guten Rahmenbedingungen haben Solaraktien 2007 erneut profitiert und im Branchendurchschnitt ein Kursplus von 145 % erzielt.
Attraktive qualitative und quantitative Bewertungen
Ein Teil dieser Gewinne sei allerdings im Zuge der allgemein eingetrübten Börsenstimmung dahingeschmolzen, stellt die Bank fest. So hätten Titel wie REC oder Solarworld rund die Hälfte ihrer Gewinne aus 2007 wieder abgegeben. Waren viele Solartitel aus Sicht von Fawer allerdings vor einem Jahr mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 Prozent sehr ambitioniert bewertet, seien sie heute mit einem KGV von rund 20 Prozent durchaus wieder attraktiv. Bei der Auswahl der aussichtsreichsten Titel achtet Fawer aber nicht nur auf die quantitativen Bewertungen. „Gute Kurschancen haben aus unserer Sicht vor allem Titel, die ihre Geschäftsstrategie auf die wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft ausgerichtet haben. Dazu zählen nicht zuletzt die Rohstoffsicherung, die Unternehmensgröße, das technologische Know-how und eine breite Kundenbasis“, sagt Fawer.
Die Sarasin-Studie „Solarenergie 2007 Der Höhenflug der Solarindustrie hält an“ kann im Internet abgerufen werden unter http://www.sarasin.ch/nachhaltigkeit (Rubrik Veröffentlichungen)
23.07.2008 | Quelle: Bank Sarasin | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH