Sunline AG: Gebrauchsmuster für Thermoelement zur Effizienzsteigerung von Photovoltaik-Modulen mit thermischer Nutzung eingetragen

Einen Tag vor der Hauptversammlung der Fürther Sunline AG traf erfreuliche Post in der Fürther Zentrale des Solar-Systemhauses ein: Die Gebrauchsmusterurkunde für ein Produkt, mit dem Photovoltaikmodule preiswert und effektiv gekühlt werden können. Solargeneratoren wandeln mit dem Zusatzteil wesentlich mehr Sonnenenergie in Strom um als ungekühlte, berichtet die Sunline AG in einer Pressemitteilung. Gemeinsam haben […]

Einen Tag vor der Hauptversammlung der Fürther Sunline AG traf erfreuliche Post in der Fürther Zentrale des Solar-Systemhauses ein: Die Gebrauchsmusterurkunde für ein Produkt, mit dem Photovoltaikmodule preiswert und effektiv gekühlt werden können. Solargeneratoren wandeln mit dem Zusatzteil wesentlich mehr Sonnenenergie in Strom um als ungekühlte, berichtet die Sunline AG in einer Pressemitteilung.
Gemeinsam haben das mittelhessische Unternehmen Main-Kinzig-Solar GmbH aus Gründau sowie die Sunline AG aus dem bayerischen Fürth ein „wasserdurchflossenes Thermoelement als Zusatzbauteil für Photovoltaikmodule“ entwickelt. Die Idee wurde von Torsten Eurich und Klaus Kalkhof von Main-Kinzig-Solar sowie Wolfgang Wismeth von der Sunline AG umgesetzt und beim Patentamt angemeldet. Die „Urkunde über die Eintragung des Gebrauchsmusters Nr. 20 2008 004 965.2 – Eintragung am 24.07.2008“ kam vom Deutschen Patent- und Markenamt. Die Technik des „Kühl- bzw. Thermoelements insbesondere für Solarmodule“ – so der Name des Gebrauchsmusters – ist laut Sunline preiswert und leicht verständlich.

Solarstrom-Mehrertrag im zweistelligen Prozentbereich
Mit dieser Solarmodulkühlung könne jedes übliche Standard-Photovoltaikelement entweder gleich bei der Herstellung bestückt werden; es sei aber auch möglich, bereits montierte Solarstromanlagen nachzurüsten, so die Sunline AG. „Und zwar bei Anlagen jeder Größenordnung“, wie die Erfinder ausdrücklich betonen. Das Bauteil, Ergebnis von zwölf Monaten Entwicklungsarbeit, könne auf einfachste Art und Weise auf der sonnenabgewandten Seite von Photovoltaikmodulen befestigt werden. Jedes Grad, um das ein kristallines Solarmodul kühler ist, führe zu etwa 0,5 Prozent mehr Leistung. Umgekehrt bedeute das, dass ein Solarmodul bei Sonnenschein und 55° Celsius Temperatur rund 15 Prozent weniger leiste, als auf dem Typenschild steht. Bei Tests habe der Einsatz der Solarmodulkühlung zu Mehrertrag im zweistelligen Prozentbereich geführt. Wenn im kommenden Jahr die garantierte Einspeisevergütung für Solarstrom stark sinkt, könne dies mit diesem Thermoelement wieder teilweise ausgeglichen werden.
Auch Kombinationsanlagen für Photovoltaik und Solarthermie sind laut Sunline mit dem Thermoelement möglich, denn solares Brauchwasser oder Heizungsunterstützung lohne sich bei den heutigen Energiepreisen auf jeden Fall. Die Solarmodul-Kühlelemente SMK verfügten jeweils über Vor- und Rücklauf und seien – wie die elektrischen Anschlüsse an jedem PV-Modul – einfach zur gewünschten Anlagengröße zu kombinieren und zusammenzuschließen. Zur normalen Installation der PV-Module komme nur noch die zusätzliche Verbindung der SMK.

Einfach und serienreif
Der Nachteil der bisherigen Kombielemente sei entweder, dass sie die verwendeten PV-Module nicht effektiv genug kühlen, oder aber nur sehr aufwendig und kostenintensiv zu montieren und zu betreiben sind, stellt Sunline fest. „Unsere Erfindung dagegen umgeht die genannten Nachteile: Es ist leicht zu montieren und macht die abgeführte Wärme nutzbar“, sagen die drei SMK-Entwickler. Die dahinter stehende Idee konzentriere sich auf die Effinzienzsteigerung der PV-Module. Die thermische Energie könne als „Abfallprodukt“ über einen Wärmetauscher abgeführt, aber auch in einem Speicher oder mit einer Wärmepumpe genutzt werden. Die Erfinder: „Viel zu lange schon ist die einfache und universell passende Kombination der beiden Techniken nicht weiter beachtet worden.“ Momentan werde noch daran gearbeitet, die SMK an möglichst viele verschiedene Modultypen anzupassen. Der Zeitplan sieht vor, dass ab Beginn 2009 die ersten PV-Kollektoren zum Kauf angeboten werden.

Verhandlungen mit Lizenznehmern laufen
„Das Interesse an der Erfindung ist sehr groß: Zur Zeit führen wir bereits Erfolg versprechende Lizenzverhandlungen mit großen PV-Herstellern“, berichtet Sunline-Vorstand Wismeth. Doch auch die Nachrüstung bestehender PV-Anlagen ist ohne Probleme möglich. Ein erster Test an einer Zwei-Kilowatt-Anlage sei erfolgreich gewesen. Nun folge ein Großversuch an 200 Modulen einer, von Sunline betreuten PV-Megawattanlage, so Wismeth.
Als Vorteile des Thermoelementes nennt Sunline die Möglichkeit, es einfach hinter jedem Solarmodul zu befestigen und dass keine Veränderungen an den Photovoltaikmodul notwendig sei. Der schlichte Aufbau bedeute zudem eine hohe Betriebssicherheit. Die wasserführenden Thermoelemente würden durch eine einfache hydraulische Steckverbindung gekoppelt. Zudem sei das Thermoelement unkompliziert und schnell an gerahmten Photovoltaikmodulen nachrüstbar, bei Neuinstallation könnten Solarthermie und Photovoltaik in einem Arbeitsgang kostengünstig montiert werden. Eine erhebliche Ertragssteigerung der Photovoltaikanlage ergebe sich durch den Kühleffekt. Außerdem sei ein schnee- und eisfreier Betrieb der Anlage durch Erwärmung über das Thermoelement möglich. Die gleichzeitige Nutzung der Wärme ermögliche darüber hinaus eine Einsparung bei den Heizkosten.

28.07.2008 | Quelle: SUNLINE AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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