Photovoltaik-Forschung in Freiberg (Sachsen): Dünne Zellen für günstigen Solarstrom

Extrem dünne Solarzellen sollen dem Strom aus der Sonne zum wirtschaftlichen Durchbruch verhelfen. Dies ist das Vorhaben der Initiative „Solarvalley Mitteldeutschland“, die zu den Gewinnern des Spitzencluster-Wettbewerbs der Bundesregierung gehört. Auch die TU Bergakademie Freiberg bringt ihr Know-how zur Photovoltaik in das Projekt ein. Das Institut für Experimentelle Physik koordiniert in dem Cluster die Forschungen […]

Extrem dünne Solarzellen sollen dem Strom aus der Sonne zum wirtschaftlichen Durchbruch verhelfen. Dies ist das Vorhaben der Initiative „Solarvalley Mitteldeutschland“, die zu den Gewinnern des Spitzencluster-Wettbewerbs der Bundesregierung gehört. Auch die TU Bergakademie Freiberg bringt ihr Know-how zur Photovoltaik in das Projekt ein. Das Institut für Experimentelle Physik koordiniert in dem Cluster die Forschungen zur Entwicklung flacherer Solar-Wafer, des Ausgangsmaterials für Solarzellen auf Siliziumbasis.
Die fünf Gewinner des bundesweiten Spitzenclusterwettbewerbs fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über fünf Jahre mit rund 200 Millionen Euro. „Die Entscheidung der Bundesregierung stärkt den Photovoltaik-Standort in den Neuen Ländern“, zeigt sich Prof. Hans-Joachim Möller, Direktor des Instituts für Experimentelle Physik an der TU Bergakademie Freiberg, zufrieden. „Schon jetzt hat sich diese Branche mit 8.500 Beschäftigten zu einem der wichtigsten Industriezweige in Mitteldeutschland entwickelt. Durch das Cluster könnte hier eine international führende Technologieregion entstehen.“ Bereits 2007 wurden 18 Prozent aller weltweit produzierten Solarzellen in Mitteldeutschland gefertigt.

200 Mikrometer „dicke“ Zellen um die Hälfte reduzieren
In der Initiative „Solarvalley Mitteldeutschland“ haben sich 26 Unternehmen, sieben Forschungseinrichtungen und vier Hochschulen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zusammengeschlossen. Durch sie ist die gesamte Prozesskette in dem Cluster vertreten, vom Rohstoff über die Waferfertigung bis zum fertigen Solarmodul. Ehrgeiziges Ziel der Zusammenarbeit ist es, neue, ultradünne Solarzellen zu entwickeln. Die derzeit flachsten Zellen weisen eine Dicke von rund 200 Mikrometern (µm) auf. Das Cluster will sie um die Hälfte reduzieren, auf unter 100 µm. Damit ließen sich das derzeit knappe Ausgangsmaterial Silizium einsparen und die Kosten erheblich senken. Ein notwendiger Schritt, um Solarstrom billiger und damit konkurrenzfähig zu konventionellem Strom zu machen.
Die TU Bergakademie Freiberg forscht bereits seit Jahren gemeinsam mit der Freiberger Photovoltaikindustrie auf der gesamten Produktionslinie des innovativen Sektors. So reichen die aktuellen Themen von neuen Herstellungsmethoden für Solarsilizium über das Züchten von Einkristallen bis zur berührungslosen Defektanalyse fertiger Solarmodule.
Weitere Informationen unter: http://www.solarvalley.org

26.09.2008 | Quelle: TU Bergakademie Freiberg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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