WestLB-Studie prognostiziert Stagnation der Photovoltaik-Märkte

„Der Photovoltaik-Sektor dürfte 2009 nach langen Boomjahren ins Stolpern geraten, wenn sicher geglaubte Absatzlieferverträge in Preisen und Liefervolumina als Antwort auf eine schwächere Nachfrage adjustiert werden“, so das Fazit einer Untersuchung der WestLB vom Januar dieses Jahres. Die Analysten erwarten wegen der sinkenden Auslastung der Produktionskapazitäten einen „massiven Margendruck“ über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Kernmärkte […]

„Der Photovoltaik-Sektor dürfte 2009 nach langen Boomjahren ins Stolpern geraten, wenn sicher geglaubte Absatzlieferverträge in Preisen und Liefervolumina als Antwort auf eine schwächere Nachfrage adjustiert werden“, so das Fazit einer Untersuchung der WestLB vom Januar dieses Jahres. Die Analysten erwarten wegen der sinkenden Auslastung der Produktionskapazitäten einen „massiven Margendruck“ über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Kernmärkte Deutschland und Spanien werden nach den Erwartungen der WestLB-Analysten wohl kein Wachstum mehr generieren. Zwar eröffneten Regionen wie die USA, Tschechien, Japan, oder Frankreich neue Chancen. „Wegen der allgemeinen Abatzschwäche in Zeiten der Kreditklemme reichen diese unseres Erachtens nicht für ein Gesamtvolumenwachstum, so dass wir bei der neu installierten Kapazität Stagnation erwarten“, heißt es in der WestLB-Studie „Erneuerbare Energien“.

Neue Märkte gesucht
Nachdem Deutschland und Spanien mit dem Greifen neuer reduzierter Einspeisevergütungen nicht mehr das „Hyperwachstum“ liefern könnten, stelle sich die Frage, ob andere Märkte den Nachfrageeinbruch ausgleichen könnten. Fraglich sei, ob die Märkte in den USA, Tschechien, Japan und Frankreich jedoch allein das Wegbrechen von Neuinstallationen von einem Gigawatt in Spanien kompensieren können, welches durch die Einführung der jährlichen Begrenzung subventionierter Neuinstallationen in Spanien bedingt ist. „Unser Optimismus in Bezug auf ein globales Volumenwachstum ist daher trotz neuer attraktiver Anreizmechanismen wie Steuererleichterungen oder neu eingeführter Einspeisesysteme für 2009 gedämpft“, heißt es in der Studie, die das Volumen der PV-Marktes auf rund vier Gigawatt schätzt.

Hoffnung auf 2010
Eine positivere Perspektive sehen die Analysten ab 2010, wenn sich Kreditprobleme und Konsumentenzurückhaltung durch drastische Preissenkungen bei Photovoltaik-Systemen gelegt haben könnten. Die vor allem 2008 hochgefahrenen Produktionskapazitäten sollten indessen die Nachfrage deutlich übersteigen und durch die teilweise schwache Auslastung auf die 2009er Margen drücken, erwarten die Analysten. Am besten abgesichert sieht die WestLB die Wachstumsraten der Hersteller von Photovoltaik-Produktionsanlagen, da bestehende Aufträge konsequent abgebaut würden. Ein Risiko machen die Analysten hier aus – mit Blick auf die Wachstums- und Schrumpfungsgrenzen 2010 – wenn die Photovoltaik-Branche eine Pause bei Neukapazitäten einlege.

Schwung für solarthermische Kraftwerke
Bessere Aussichten räumt die WestLB dem Markt für solarthermische Kraftwerke ein. Nachdem die ersten Referenzprojekte an das Netz gegangen sind und neue Märkte mit Investitionsanreizen locken, rechnet die Studie mit dem Einstieg großer Versorger, welche ihre Erzeugungsportfolios um Erneuerbare-Energien-Kapazitäten erweitern müssen, um staatliche Quotenvorgaben zu erfüllen. „Dieser Kundenschwerpunkt, dessen Nachfrage weniger zins- und finanzierungselastisch als die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sein dürfe, sollte dem solarthermischen Markt Schwung geben, der im Photovoltaiksektor 2009 fehlen könnte“, so die Studie.

13.01.2009 | Quelle: | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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