Photovoltaik: KEMPER stattet Solarpark in Hessen mit Nachführsystemen aus

Für rund zwei Millionen Euro errichtet die Stadt Weiterstadt in Hessen westlich der Autobahn A5 auf einem 22.000 Quadratmeter großen Regenrückhaltebecken einen bundesweit einzigartigen Solarpark, berichtet die KEMPER GmbH (Vreden) in einer Pressemitteilung. Die besondere Anforderung bestehe darin, dass die einzelnen Nachführsysteme ohne Fundament im Erdreich gebaut würden und einer Flutung des Beckens standhalten müssen. […]

Für rund zwei Millionen Euro errichtet die Stadt Weiterstadt in Hessen westlich der Autobahn A5 auf einem 22.000 Quadratmeter großen Regenrückhaltebecken einen bundesweit einzigartigen Solarpark, berichtet die KEMPER GmbH (Vreden) in einer Pressemitteilung. Die besondere Anforderung bestehe darin, dass die einzelnen Nachführsysteme ohne Fundament im Erdreich gebaut würden und einer Flutung des Beckens standhalten müssen. Den Zuschlag für 60 Nachführsysteme habe die KEMPER GmbH erhalten. Nachdem im August die Verträge mit dem federführenden Montageunternehmen unterzeichnet worden seien, habe der Anlagenbauer aus dem westfälischen Vreden jetzt mit der Lieferung der Geräte begonnen. Die ersten Nachführsysteme stünden bereits, heißt es in der Pressemitteilung.
„Die meisten Anbieter von Photovoltaikanlagen denken nur an Dächer. Es ist daher ungemein schwer gewesen, einen Partner für unsere speziellen Anforderungen zu finden“, sagt Peter Rohrbach, Bürgermeister der Stadt Weiterstadt und Initiator des Solarparks. Um die Funktionalität des Regenbeckens nicht zu beeinträchtigen, dürften beispielsweise für die Fundamente der Nachführsysteme keine Eingriffe im Erdreich vorgenommen werden. Antriebe sowie Steuerungselektronik und Verkabelung sollten zudem einige Meter über dem Boden stehen, so dass ein Fluten der Rückhaltebecken nicht zu einer Beeinträchtigung der jeweiligen Photovoltaikanlage führe.

Aufbesserung der Stadtkasse
Der Auftragsvergabe im August sei eine bundesweite Ausschreibung vorausgegangen, berichtet KEMPER in der Pressemitteilung. Rund 15 Unternehmen hätten mit ihren Lösungsvorschlägen um die Gunst der Ratsmitglieder gewetteifert. Den Vorzug habe schließlich die GigaSol GmbH aus dem thüringschen Neubrunn bekommen. Das auf die Planung und Montage von Photovoltaikanlagen spezialisierte Unternehmen habe sich mit den Nachführsystemen von KEMPER beworben und mit der Gesamtlösung die Stadtverordnetenversammlung überzeugt. Für Bürgermeister Rohrbach eine lang ersehnte Entscheidung: „Wir haben jetzt endlich den richtigen Partner für unsere technisch anspruchsvolle Aufgabe gefunden“. Mit der Stromproduktion will die Stadt laut KEMPER vor allem die Stadtkasse aufbessern. Dank der Nachführsysteme, deren Solarstrom-Ausbeute um 40 Prozent höher liege als bei starren Anlagen, und einer Photovoltaik-Fläche von insgesamt 3.600 Quadratmetern sollen jährlich rund 565.000 Kilowattstunden Solarstrom produziert werden. Dies entspreche einem Erlös von 180.500 Euro, der Vermeidung von rund 396 Tonnen CO2 sowie dem Stromverbrauch von 125 Familien pro Jahr, rechnet KEMPER vor.

Nachführsysteme auf Standrohren für Flächen-Zweitnutzung
Denny Straube, Geschäftsführer der GigaSol GmbH, sieht die Vorzüge der von seinem Unternehmen entwickelten Lösung vor allem in den technischen Details: „Mit dem KemTRACK 60 von KEMPER bieten wir erstmals ein freistehendes Nachführsystem an. Ermöglicht wird dies durch speziell entwickelte Betonplatten, welche die jeweilige Anlage tragen.“ Zudem habe man die gesamte Steuerungselektronik in einer Höhe von drei Metern anbringen können, so dass ein Fluten des Rückhaltebeckens keinen Einfluss auf die Stromproduktion habe, heißt es in der Pressemitteilung. Für Alexander Lenfers, Projektleiter der KEMPER GmbH, zeige die Anlage in Weiterstadt exemplarisch die Vorteile einer solchen Lösung: „Mit Nachführsystemen auf Standrohren ist eine nachhaltige und sinnvolle Zweitnutzung von Flächen möglich, ohne deren eigentliche Funktion zu stören. Solche Flächen können neben Regenrückhaltebecken beispielsweise auch ehemalige Mülldeponien, Parkplätze oder Kläranlagen sein.“

Stärkung für neues Geschäftsfeld
Das Projekt in Hessen stärke bei der KEMPER GmbH das noch relativ junge Geschäftsfeld Solartechnik, erklärt das Unternehmen. Erst im Mai dieses Jahres habe der auf Absaug- und Filtersysteme spezialisierte Anlagenbauer sein Portfolio um Nachführsysteme für Photovoltaik-Module erweitert. In dem jüngsten Auftrag sieht Björn Kemper, Geschäftsführer der KEMPER GmbH, daher eine Bestätigung des strategischen Kurses: „Als mittelständisches Traditionsunternehmen müssen wir kontinuierlich neue Produkte entwickeln. Wenn diese dann vom Markt angenommen werden, ist das ein gutes Zeichen.“

06.11.2009 | Quelle: Kemper GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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