Photovoltaik in Österreich: Bereits 1.000 Unterstützungserklärungen für Petition zur Reform des Ökostromgesetzes

Während weltweit die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom boomt, komme die Photovoltaik in Österreich nicht vom Fleck, kritisiert der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA). Angesichts der misslichen Lage des österreichischen PV-Marktes richtet PVA eine Petition an die österreichische Bundesregierung, mit der Bitte, die Deckelung der Photovoltaik im Ökostromgesetz aufzuheben und eine Entwicklung nach internationalem Vorbild […]

Während weltweit die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom boomt, komme die Photovoltaik in Österreich nicht vom Fleck, kritisiert der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA). Angesichts der misslichen Lage des österreichischen PV-Marktes richtet PVA eine Petition an die österreichische Bundesregierung, mit der Bitte, die Deckelung der Photovoltaik im Ökostromgesetz aufzuheben und eine Entwicklung nach internationalem Vorbild zu ermöglichen. Bis Herbst sollen sich mindestens 10.000 Unterzeichner der Petition anschließen, 1.000 Österreicher hätten bereits unterschrieben.
Deutschland sei mit einer installierten Leistung von 3.800 MWp im Jahr 2009 Solar-Weltmeister, betont der österreichische Photovoltaik-Verband. Ein typisches Atomkraftwerk habe, zum Vergleich, eine Leistung von rund 1.200 MWp. Tschechien habe 411 MWp Photovoltaik-Leistung installiert. Frankreich, ebenfalls ein Atomstaat, komme immer noch auf 250 MW und Belgien liege bei 203 MWp. Österreich sei weit abgeschlagen und habe nach aktuellem Stand gerade einmal 7 MW installiert.

Hans Kronberger: Photovoltaik-Ausbau wird im Keim erstickt
„Ein Ökostromgesetz, das mit 2,1 Millionen Euro pro Jahr gedeckelt ist, erstickt den Ausbau der Photovoltaik im Keim“, bemängelt Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA). „Die unendliche Ressource Sonnenlicht wird der wichtigste Energieträger der Zukunft sein, sauber, krisensicher und preisstabil.“
Es bestehe die Gefahr, dass Österreich den Anschluss an die internationale Entwicklung endgültig verpasst. Die Österreichische PV-Industrie leide seit Jahren unter dem fehlenden Heimatmarkt. Martin Aichinger von ertex solar: „Österreich hat eine großartige Photovoltaik-Industrie, von Wechselrichtern bis hin zu Isolierfolien, aber auch eine aufstrebende Modulproduktion, doch weit über 90 Prozent der Produkte müssen exportiert werden. Der fehlende Heimmarkt ist im Bereich der Forschung und Entwicklung ein unerträglicher Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Mitbewerbern“.

Elektrogewerbe fordert Planungssicherheit
Auch das heimische Elektrogewerbe kann sich in der zukunftsträchtigen Sonnenstromproduktion ohne Markt nicht etablieren: „Die Stopp and Go-Politik mit Einzelförderaktionen gibt dem Gewerbe keine Planungssicherheit“, kritisiert Ing. Josef Witke von der Bundesinnung. „Wie sollen unsere Unternehmen PV-Fachkräfte ausbilden und beschäftigen, wenn sie dann mit viel Glück bei der jährlichen Ausschreibung zwei oder drei Anlagen ergattern? Wir brauchen Investitionssicherheit um einen geregelten Markt aufbauen zu können.“ Zum Vergleich: In Bayern installiert ein einziger größerer Betrieb so viel wie die gesamte österreichische Installationsleistung.
Weitere Informationen und Online-Petition unter http://www.sonnenzukunft.at

26.05.2010 | Quelle: Bundesverband Photovoltaic Austria | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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