DGS-Position zur aktuellen EEG-Anpassung: Endlich Klarheit, Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung zu hoch

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) begrüßt die Verabschiedung der EEG-Änderung zum 1. Juli. "Endlich wurde vom Gesetzgeber die Klarheit geschaffen, auf die die Branche lange gewartet hat", so Jörg Sutter, Präsident der DGS. Kritisch sieht die DGS jedoch die Höhe der Senkung der Solarstrom-Einspeisevergütung. In Ihrem Vorschlag zur EEG-Debatte hatte die DGS eine moderatere Kürzung in Höhe von 10 % vorgeschlagen. Durch den zusätzlichen Stichtag 1. Oktober werde die Photovoltaik-Branche nach der Hektik der Fertigstellungen zum 1. Juli gleich in den nächsten Zeitwettlauf verfallen, so die DGS.

"Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob die hohe Nachfrage weiter anhält, und vor allem, wie sich die Preise für Solarstromanlagen weiter entwickeln", so die DGS.

Angebote für Solarstromanlagen genau prüfen 
Die DGS empfiehlt Interessenten für Solarstromanlagen, Angebote in der nächsten Zeit genau zu prüfen und eine sorgfältige Wirtschaftlichkeitsberechnung anzufertigen. "Auch derzeit sind noch Angebote mit Preisen von rund 4.000 Euro pro kWp am Markt, eine solche Anlage kann aber auch an einem guten Standort kaum wirtschaftlich sein", so Jörg Sutter. Auf Basis der breiten Preissenkungen bei Solarmodulen war die Senkung der Vergütung aus Sicht der DGS insgesamt gerechtfertigt. Gleichzeitig sei im Gesetz – fast unbemerkt – der Ausbau-Korridor angehoben worden, so dass ein weiterer dynamischer Ausbau der Solarstrom-Produktion in Deutschland möglich sei.

Schwierige Vergütungsberechnung für Solarstrom-Eigenverbrauch
Der Eigenverbrauch von Solarstrom wird mit der Neuregelung attraktiver, was von der DGS grundsätzlich begrüßt wird. "Die Berechnung der genauen Eigenverbrauchsregelung ist aber schwierig", so Ralf Haselhuhn vom DGS-Fachausschuss Photovoltaik. Nachdem in der gesetzlichen Neuregelung unterschiedliche Vergütungssätze über und unter dem durchschnittlichen Eigenverbrauchswert von 30 % gelten, müssten die Stromverbraucher im Gebäude genau betrachtet werden. Auch sollte in die Überlegung einbezogen werden, ob in zehn Jahren die Verbraucher im Haus noch die gleichen sein werden.
Neben der Anschaffung von neuen Strom sparenden Geräten könne auch der Auszug von Kindern den Stromverbrauch im Haus deutlich mindern. Damit verändere sich aber auch die Eigenverbrauchsquote, die dann einen schlechteren Vergütungssatz für die PV-Anlage zur Folge haben kann. Die DGS empfiehlt daher, eine langfristige Wirtschaftlichkeitsberechnung anhand der Vergütungssätze ohne Eigenverbrauch aufzustellen. "Damit ist man auf der sicheren Seite. Kann dann ein Eigenverbrauchsanteil über 30 % realisiert werden, wird ein Mehrertrag generiert", so Jörg Sutter.

Solarstromanteil wird weiter steigen

Unabhängig von der genauen Marktentwicklung geht die DGS davon aus, dass die Anzahl der Solarstromanlagen in Deutschland in den kommenden Jahren weiter steigen und die Anlagenpreise weiter zurückgehen werden. "Die Solarstromtechnik bleibt also weiter auf dem Vormarsch", betont die DGS.

01.08.2010 | Quelle: DGS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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