Hochschule Lausitz arbeitet an reinem Silizium für die Photovoltaik

Ein neues Forschungsprojekt bearbeitet an der Hochschule Lausitz in Senftenberg die von Prof. Dr. Jörg Acker geleitete Forschungsgruppe Siliziumchemie des Fachbereiches Bio-, Chemie- und Verfahrenstechnik. Das Projekt "Simpurem - Reines Silicium für die Photovoltaik" wird im Rahmen des 5. Energieforschungsprogramms im Bereich erneuerbare Energien des Bundesministeriums (BMU) für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit einer Summe von 270.000 € über eine Laufzeit von 27 Monaten finanziert. Die Forscher an der Hochschule Lausitz stellen sich der Herausforderung, die Kosten für die Herstellung von Solar-Silizium weiter zu senken, indem sie preiswerte Alternativen für geeignetes Material entwickeln und zur technischen Umsetzung vorbereiten

. Das Energieforschungsprogramm des BMU fördert Vorhaben von Hochschulen, die in Kooperation mit einem Industriepartner anwendungsorientierte Forschung betreiben.

Reines Silizium für die Photovoltaik
Mit dem neuen Projekt "Simpurem – Reines Silizium für die Photovoltaik" wird die bestehende Forschungsgruppe Siliziumchemie von Prof. Dr. Jörg Acker um einen Wissenschaftler und einen technischen Mitarbeiter verstärkt. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird zudem an der Hochschule Lausitz ein leistungsfähiges Analyseverfahren etabliert, welches auch in der Ausbildung von Studierenden höherer Semester zum Einsatz kommen wird. Durch das Projekt Simpurem wird eine langjährige und sehr erfolgreiche Kooperation der Arbeitsgruppe Siliziumchemie an der Hochschule Lausitz mit einem mittelständischen Unternehmen der Solar-Industrie aus der Region und dem Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) fortgeführt.

Prozesskontrolle für die Solarzellenfertigung
Die Forschungsgruppe Siliziumchemie an der Hochschule Lausitz bearbeitet unter anderem bereits das Projekt "ProSol – Prozesskontrolle für die Solarzellenfertigung" mit dem Ziel, ein Verfahren zur kontinuierlichen Kontrolle und gezielten Beeinflussung des Ätzens von Siliziumwafern zu entwickeln. Neben dem Projekt "COLBAMA – Collagenbasierte dreidimensionale Membranen für gerichtetes Zellwachstum" von Prof. Dr. Katrin Salchert ist das Projekt "Prosol" von Prof. Dr. Jörg Acker eines von zweien, die der Fachbereich Bio-, Chemie- und Verfahrenstechnik der Hochschule Lausitz im Rahmen des Förderprogramms "IngenieurNachwuchs 2010" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung einwerben konnte. Deutschlandweit wurden nur 20 Projekte bewilligt.

Forschung zur Siliziumchemie und zur Photovoltaik als feste Größe etablier
"Innerhalb der letzten vier Jahre ist es uns gelungen, die Forschung zur Siliziumchemie und zur Photovoltaik als eine feste Größe an der Hochschule Lausitz zu etablieren und uns als Partner in einem Netzwerk von Unternehmen der Solarbranche, Universitäten und Forschungsinstituten zu positionieren. Durch die Bewilligung der beiden Projekte ProSol und Simpurem sind wir nun in der Lage, unsere Forschungsthemen fortzuführen und unsere Kapazitäten weiter auszubauen. Davon wird auch die Ausbildung unserer Studierenden profitieren", erklärt Professor Acker.
Ziel des 5. Energieforschungsprogramms im Bereich Erneuerbare Energien, in dessen Rahmen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auch das Forschungsprojekt Simpurem an der Hochschule Lausitz fördert, ist die weitere Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit alternativer Energien gegenüber der konventionellen Energieerzeugung. Durch die aktuell im deutschen Bundestag verabschiedete Kürzung der Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen wird es für die Photovoltaik-Industrie immer wichtiger, alle Prozessschritte sowie die eingesetzten Materialien und Verbrauchsmittel hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit zu optimieren, um die Produktionskosten senken zu können und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik-Industrie in Deutschland zu erhalten. Solarmodule, die auf Silicium-Technologie basieren, sind gegenüber Dünnschichtmodulen seit langem mit stabilem Prozentsatz der Marktführer. Für Dachanlagen werden fast ausschließlich Module auf Siliziumbasis verwendet, die im Vergleich zu Dünnschichtmodulen einen höheren Wirkungsgrad besitzen. Daher herrscht ein ständiger Bedarf an Solarsilicium, der beispielsweise im Jahr 2009 etwa 71.000 Tonnen betrug.

Hochschule Lausitz (FH)

05.08.2010 | Quelle: Hochschule Lausitz (FH) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH | Foto: Witzmann Hochschule Lausitz

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