SEIA und GTM erwarten dieses Jahr ein Wachstum des US-Solarmarkts um 114 % auf 944 MW

Am 12. Oktober 2010 gaben der US-Solar-Branchenverband (Solar Energy Industries Association, SEIA) und das Marktforschungsunternehmen Greentech Market Research (Boston, Massachusetts, USA) ihren ersten gemeinsamen Bericht "U.S. Solar Market Insight" heraus. Darin prognostizieren sie für 2010 ein 114%-iges Wachstum des US-Solarmarktes auf 944 MW. Der Quartalsbericht ist Ergebnis einer Partnerschaft der beiden Organisationen und enthält Zahlen über verschiedene Technologien im US-Solarmarkt in der ersten Jahreshälfte 2010. In dieser Zeit habe ein Zubau an Photovoltaik-Kapazität um 341 MW stattgefunden. Der Bericht umfasst auch eine Prognose des Photovoltaik-Bedarfs in den USA bis 2015.

"In der ersten Jahreshälfte wurde mehr Photovoltaik installiert als erwartet. Gründe waren sinkende Preise, kontinuierliche staatliche Förderung und eine sich verbessernde Finanzlage", kommentiert GTM-Solaranalyst Shayle Kann. "Trotz andauernder makroökonomischer Schwierigkeiten ist die US-Solarbranche auf dem Weg zu einem Rekordjahr 2010 sowohl bei Installationen als auch bei der Modulherstellung."

Geographische Verteilung neuer PV-Anlagen folgt bisherigen Trends
Die 341 MW Zubau, die SEIA und GTM für die erste Jahreshälfte feststellen, besteht zum allergrößten Teil aus Photovoltaik (339 MW). Dazu kommen zwei kleine solarthermische Kraftwerke (Concentrating Solar Power, CSP) in Arizona and Colorado, mit zusammen 2,5 MW Leistung. Die geographische Verteilung der neuen Solarstrom Anlagen folgt im Wesentlichen den bisherigen Trends: Kalifornien liegt mit 120 MW PV-Zubau ganz klar vorne, gefolgt von New Jersey und Arizona; neun Staaten haben immerhin über 10 MW neue PV-Leistung installiert, und Ohio, Florida und Colorado verzeichneten ebenfalls einen bedeutenden Zubau. Die durchschnittlichen Anlagenpreise in den USA sind vom ersten zum zweiten Quartal um 8,8% gesunken, von 6,41 US-Dollar (4,59 Euro) pro Watt auf 5,85 US-Dollar (4,19 Euro) pro Watt.
Der Solar-Marktbericht rechnet mit einem Photovoltaik-Zubau von 866 MW und einem Zubau an solarthermischen Anlagen mit einer Leistung von 79 MW für das laufende Jahr. Die beiden Organisationen erwarten, dass der größte Teil des Zubaus in der zweiten Jahreshälfte stattfindet, in der ein großes CSP-Kraftwerk und mehrere PV-Großprojekte an das Netz gehen sollen. Außerdem werde sowohl bei Wohn- als auch bei anderen Gebäuden weiterhin kräftig installiert. SEIA und GTM erwarten bei der weltweiten Nachfrage einen Anstieg um 80 %, und wenn ihre Zahlen sich bewahrheiten, würden die USA noch über dem weltweiten Durchschnitt liegen.

Solare Schwimmbadheizungen: erstmaliges Wachstum innerhalb von drei Jahren
Der Bericht umfasst auch Zahlen zum solaren Heizen und Kühlen. Er unterscheidet zwischen der solaren Warmwasserbereitung für Wohn- und Geschäftsgebäude und solaren Schwimmbadheizungen. Der US-Markt für letztere ist nach wie vor der größte der Welt, und dieser Markt wuchs in der ersten Jahreshälfte um 7 Prozent, nachdem es drei Jahre in Folge bergab gegangen war (auf 1,07 Millionen Quadratmeter). Die solare Warmwasserbereitung wuchs 2010 um 16 Prozent, zum 6. Mal in Folge; dennoch wurden in den USA nur 280.000 qm Kollektoren installiert. Hawaii ist hier der Spitzenreiter: dort wurde ein Gesetz verabschiedet, das solare Warmwasserbereitung für Neubauten vorschreibt.

Photovoltaik-Modulproduktion in den USA erreicht 564 MW in der ersten Jahreshälfte 2010
Und schließlich liefert der Bericht Informationen über die Modulherstellung: diese sei in der ersten Jahreshälfte 2010 auf 564 MW gestiegen; damit werde die Stellung der USA als Nettoexporteur bestätigt. In den USA werden überwiegen Cadmium-Tellurid-Dünnschichtmodule sowie Module aus kristallinem Silizium hergestellt, besonders vom Cadmium-Tellurid-Giganten First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA).

15.10.2010 | Quelle: SEIA, Greentech Media Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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