Photovoltaik in Frankreich: Regierung plant 500-MW-Obergrenze für den Zubau pro Jahr

Laut verschiedenen Medienberichten, darunter der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg, will der französische Industrieminister Eric Besson die Photovoltaik-Industrie im Land stärker regulieren und Ziele für den Zubau vorgeben, um die Strompreise niedrig zu halten. Nach Informationen von Bloomberg erwägt die französische Regierung im Zuge einer der Überarbeitung der entsprechenden Richtlinie einen jährlichen "Deckel" von 500 MW pro Jahr. Für Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von mehr als 3 Kilowatt (kW) soll es vorläufig keine Einspeisevergütung mehr geben, da der Staat die Verpflichtung der des Energieversorgers EDF aufheben will, Solarstrom anzukaufen.

Diese Entscheidung sei am 2.12.2010 im Anschluss an eine Sitzung beim französischen Premierminister bekanntgegeben worden, berichtet das Online-Magazin zinfos974.

Kleinanlagen werden weiter gefördert; erneute Senkung der Einspeisevergütung möglich
Die Regierung sieht den Förderstopp nicht als Hindernis für die Entwicklung der Photovoltaik, sondern als Maßnahme, um sie wieder auf eine tragfähige und nachhaltige Grundlage zu stellen. Die Entscheidung gelte nicht für private Kleinanlagen unter 3 kW. Die Leistung der 2010 neu an das Netz angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen erreichte 720 Megawatt (MW) – ein Wachstum um 137 % innerhalb der letzten 9 Monate. Die 800MW-Schwelle wird vermutlich zum Jahresende erreicht sein, bis 2012 werden 1.100 MW Photovoltaik-Leistung in Frankreich angestrebt.
Laut zinfos974 weigert sich die französische Regierung zu sagen, wie es nach den drei Monaten weitergehen soll. Eine erneute Senkung der Einspeisevergütung sei laut Regierung vermutlich notwendig, um der Spekulation rund um die Photovoltaik ein Ende zu bereiten.

07.12.2010 | Quelle: Bloomberg; zinfos974; Foto: Scheuten Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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