Weltweit erste Photovoltaik-Anlage mit Solar-Carports auf einem Parkhaus

Die weltweit erste Photovoltaik-Anlage, in die Solar-Carports auf einem Parkhaus integriert sind, produziert in Frankfurt am Main jährlich mehr als eine halbe Million Kilowattstunden Solarstrom. Die Messe Frankfurt hat die PV-Anlage auf dem Dach ihres Parkhauses am Rebstockgelände gemeinsam mit dem Verein Sonneninitiative e.V. als "Bürgersonnenkraftwerk" errichtet. Der Solarstrom kann auch an Ort und Stelle […]

Die weltweit erste Photovoltaik-Anlage, in die Solar-Carports auf einem Parkhaus integriert sind, produziert in Frankfurt am Main jährlich mehr als eine halbe Million Kilowattstunden Solarstrom. Die Messe Frankfurt hat die PV-Anlage auf dem Dach ihres Parkhauses am Rebstockgelände gemeinsam mit dem Verein Sonneninitiative e.V. als "Bürgersonnenkraftwerk" errichtet. Der Solarstrom kann auch an Ort und Stelle zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise als klimafreundliche Antriebsenergie für Elektromobile.Als Solar-Anlage des Monats präsentiert der Solarserver im Februar 2011 die größte Photovoltaikanlage im Frankfurter Stadtgebiet, die sowohl hinsichtlich der Technik als auch der Finanzierung beispielhaft ist.

Jährlich 530.000 Kilowattstunden Solarstrom

Mit über 600 Kilowatt Maximalleistung kann die Photovoltaik-Anlage auf dem Parkhaus den Stromverbrauch von zweihundert Haushalten in den kommenden 20 bis 30 Jahren decken. Dadurch wird ein jährlicher Ausstoß von rund 400 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Die Investoren erhalten 35,7 Eurocent pro Kilowattstunde Solarstrom. Der jährliche Solarstrom-Ertrag von rund 530.000 kWh bringt damit insgesamt 175.000 – 190.000 Euro pro Jahr auf die Konten der Eigentümer.Dünnschichtmodulfläche groß wie ein Fußballfeld
Verbaut wurden insgesamt 6.536 Dünnschichtmodule des Herstellers Q-Cells mit einer Leistung von jeweils 90/95 Watt peak und 80 x 120 Zentimetern Fläche. Insgesamt hat die Anlage eine Modulfläche von 5.200 Quadratmetern, was etwa einem Fußballfeld entspricht. Für den Bau der Carports zeichnet die Schletter GmbH (Kirchdorf/Haag) verantwortlich, ein Metallbaubetrieb, der sich auf die Herstellung von Solar-Montagesystemen spezialisiert hat.
Der Solarstrom wird von der Netzdienste-Rhein-Main GmbH (NRM) vergütet. Genau wie bei den vorhergehenden Projekten konnten die Mitarbeiter der Messe Frankfurt und Frankfurter Bürger Anteile am Sonnenkraftwerk erwerben. Der Verein Sonneninitiative e.V. übernimmt den technischen Betrieb der Anlage und rechnet die Einspeisevergütung für die Teilnehmer mit der Mainova AG ab. Eine Erweiterung des Projekts um rund 300 Kilowatt wird bereits geplant.Sonneninitiative: Energieproduktion in Bürgerhand
Die Sonneninitiative e.V. ist ein Umweltverein aus Marburg/Lahn. Er hat sich auf die Initiierung von regenerativen Energieprojekten in Bürgerhand spezialisiert und fördert die Energiewende in hessischen Städten, Gemeinden und Landkreisen. Über siebzig so genannter Bürger-Sonnenkraftwerke auf öffentlichen Gebäuden hat der Verein seit seiner Gründung 2003 auf den Weg gebracht. Die erzeugte Energie reicht rechnerisch aus, um einen kleinen Ort komplett mit klimafreundlichem Solarstrom zu versorgen.
Ein Bürgersonnenkraftwerk des Vereins besteht aus mehreren Photovoltaikanlagen, die auf einem großen, meist öffentlichen Gebäude errichtet werden. Die Anlagen gehören Bürgern der Region und sind technisch zu einer großen Anlage verbunden. Jeder Teilnehmer ist Eigentümer seiner Anlage, als ob sie auf dem eigenen Dach errichtet wäre. Betreut und konzipiert wird das Ganze vom Verein. Er übernimmt Wartung, Versicherung, Überwachung und Abrechnung mit dem Energieversorger für die Teilnehmer, so dass jeder Bürger einfach und unkompliziert selber die Energie der Sonne "ernten“ kann.

Bürger-Solaranlagen als Gegengewicht zu den Energiekonzernen
Dr. Manuela Rottmann, Umweltdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, lobt den Beitrag der Messe Frankfurt und der Sonneninitiative zu einer demokratischen, dezentralen Energieversorgung: "Bei der Energiewende geht es ja nicht nur darum, Kohle und Atom durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Wenn sich Bürger an Solarkraftwerken und Windrädern beteiligen, entsteht auch ein Gegengewicht zu den vier großen Konzernen, die den Markt bisher unter sich aufteilen. Das ist eine Revolution wie Internet 2.0 im Vergleich zum Fernsehen vor 20 Jahren."

Lokale Abstimmung über die Berliner Energiepolitik
Volker Klös, Geschäftsführer der Sonneninitiative e.V., ergänzt: "Ich freue mich über immer mehr blaue Dächer. Ich glaube, so stimmen die Bürger über die ziellose Berliner Energiepolitik ab. Denn es reichen zwei Prozent der Fläche aus, um Deutschland komplett mit ungefährlichem und klimaneutralem Strom von der Sonne zu versorgen.“
Der Verein initiiert laufend neue Bürgersonnenkraftwerke und hat bereits über siebzig Projekte in ganz Hessen am Netz. Wer an einer Teilnahme interessiert ist, kann sich beim Verein im Internet unter www.sonneninitiative.org einen Platz sichern oder sich telefonisch unter (064 20) 8399 02 melden.

Schließen