Maschinenbauer Bürkle “voll im Plan”, aber “weniger euphorisch” hinsichtlich der Entwicklung im Photovoltaik-Markt

Der Anlagenhersteller Robert Bürkle GmbH mit Werken in Freudenstadt, Paderborn, Rietberg und China ist mit dem Verlauf der ersten beiden Quartale in diesem Jahr zufrieden. Der geschäftsführende Gesellschafter Hans-Joachim Bender strebt mit 470 Mitarbeitern in Deutschland (720 weltweit) 2011 einen Umsatz von 105 Millionen Euro an. Dieser soll sich auf die Geschäftsbereiche Oberfläche (50 Mio. Euro), Photovoltaik (40 Mio. Euro) und Multilayer/Plastikkarten (15 Mio. Euro verteilen).

Wichtigster Absatzmarkt ist Europa (41 Prozent), gefolgt von Nordamerika (27 Prozent) und Asien (18 Prozent), die restlichen 14 Prozent verteilen sich weltweit. Jedoch zeigen die einzelnen Geschäftsbereiche unterschiedliche Entwicklungen. Im Geschäftsbereich Oberfläche, der hauptsächlich die holzverarbeitende Industrie bedient, verkauft Bürkle verstärkt Anlagen zur Flüssigbeschichtung. Nach einer durch das konjunkturelle Umfeld von 2008 bis 2010 erschwerten Markteinführung sei bei Digitaldruckmaschinen jetzt der Durchbruch gelungen, wie Geschäftsführer Ralf Spindler berichtet. Erfreulich sei zudem die steigende Nachfrage nach Folienkaschieranlagen für Zerlegtmöbel.

Umsatz mit Ein- und Mehretagen-Laminatoren bisher unter den Erwartungen
"Weniger euphorisch" sieht Bender die Entwicklung im Photovoltaik-Markt. Kaufzurückhaltung und eine politisch schwierige Lage hinsichtlich der Solarstrom-Einspeisevergütungen lassen den Umsatz für Ein- und Mehretagen-Laminatoren 2011 bisher hinter den Erwartungen hinterherhinken. Trotzdem hoffe man, mit der auf der Intersolar in München als Weltneuheit präsentierten Anlagenserie SL Kaufreize setzen zu können.
Mit der SL-Serie sei es gelungen, das zweistufige Standard-Verfahren für Glas-Folien-Module soweit zu optimieren, dass Prozesszeiten künftig halbiert werden können.
Bender gibt sich kämpferisch: „Wir gehen daher davon aus, dass die PV-Umsatzkurve in der zweiten Jahreshälfte deutlich nach oben zeigt.“ Zudem bröckle der Investitionsstau innerhalb der Branche. Hätten zu Jahresbeginn noch etliche Solarmodulhersteller kurz gearbeitet und die auf Lager produzierten Module abgesetzt, so zöge die Nachfrage derzeit spürbar an.

In vier Jahren 100 Solarmodul-Laminatoren verkauft
In den vergangenen vier Jahren, seitdem Bürkle in den Solar-Markt eingestiegen ist, wurden nach Angaben des Unternehmens mehr als 100 Laminatoren verkauft. Auf diesen Anlagen können jährlich Photovoltaik-Module mit einer Nennleistung von insgesamt rund vier Gigawatt (GW) hergestellt werden, was einem Verbrauch von rund 200.000 Haushalten entspreche.
Gut laufen die Geschäfte auch in Asien, betont Bürkle. Bürkle Machinery Shanghai habe seinen Umsatz von 3,5 Millionen Euro im Jahr 2009 innerhalb von drei Jahren auf 16 Millionen Euro in diesem Jahr mehr als vervierfachen können. Hauptabnehmer sei der chinesische Markt. Bürkle baut im Reich der Mitte vor allem Laminatoren für die Multilayer-, Plastikkarten- und Photovoltaik-Industrie.

08.08.2011 | Quelle: Robert Bürkle GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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