Photovoltaik-Produktion: WACKER präsentiert neues Silikon-Einbettungsmaterial für flexible Dünnschichtmodule

Der Münchner Chemiekonzern WACKER hat ein neues Silikon-Einbettungsmaterial für die Solar-Industrie entwickelt, das die kostengünstige Laminierung von flexiblen Dünnschichtmodulen in Rolle-zu-Rolle-Prozessen ermöglicht.

Das unter dem Handelsnamen "ELASTOSIL" Solar 2200 erhältliche Silikon sei transparent, gießbar und nicht korrosiv. Es vulkanisiere rasch bei erhöhter Temperatur und zeichne sich durch exzellente Haftungseigenschaften aus, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

ELASTOSIL Solar 2200 haftet auf Glas und flexiblen Folien
Das Vulkanisat biete allen Typen von Dünnschicht-Solarzellen einen wirkungsvollen Langzeitschutz vor chemischen und mechanischen Belastungen. ELASTOSIL Solar 2200 ist ein Zwei-Komponenten-Flüssigsilikonkautschuk, das zu einem transparenten Silikonelastomer vulkanisiert. Das Silikon enthält haftungsvermittelnde Additive. Diese sorgen für eine optimale Selbsthaftung des Vulkanisats auf allen bei der Herstellung von Dünnschichtmodulen gebräuchlichen Substraten.
Das Silikonprodukt haftet sowohl auf Glas als auch auf flexiblen Folien aus unterschiedlichen Materialien wie zum Beispiel Aluminium, Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat (PEN) oder aktiviertem Ethylen-Tetrafluoroethylen-Copolymer (ETFE), ohne dass eine vorherige Grundierung des Substrats notwendig ist, betont Wacker.

Automatisierte Rollenlaminierung
Das Kautschuksystem sei so eingestellt, dass es bei Raumtemperatur eine lange Topfzeit aufweist, bei erhöhter Temperatur dagegen schnell vulkanisiert. Diese Reaktivitätseinstellung eröffne den Modulherstellern die Möglichkeit, mit dem neuen Einbettungsmaterial flexible Module kostengünstig in einem kontinuierlichen Rolle-zu-Rolle-Prozess zu fertigen, wie er in der Textil- oder Papierindustrie etabliert ist. In solch einer Rollenlaminierung stellen die Applikation des Silikon-Einbettungsmaterials, die Zuführung der Frontfolie und die Vulkanisation des Silikonkautschuks Teilschritte eines automatisierten und kontinuierlichen Prozesses dar. Dabei könne ELASTOSIL Solar 2200 mittels einer Rakel oder durch Walzentransfer auf die zu beschichtende Folienbahn aufgebracht werden.
Das bei der Vulkanisation entstehende Silikonelastomer hält den Schichtverbund fest zusammen und dichtet die Dünnschichtmodule zuverlässig gegen Feuchtigkeit von außen ab. Das Silikon ist laut Hersteller elektrisch isolierend, über einen Temperaturbereich von –50 bis +200 Grad Celsius dauerhaft flexibel und chemisch nahezu inert.

Silikonprodukt eignet sich auch für organische Solarzellen oder Dünnschichtzellen aus Verbindungshalbleitern
Die Vulkanisate seien äußerst beständig gegenüber Witterungseinflüssen und UV-Strahlung des Sonnenlichts. Sie vergilben nicht und setzen auch keine korrodierenden Substanzen frei. ELASTOSIL Solar 2200 eigne sich deshalb als Laminiermedium für flexible Dünnschichtmodule aller Art. Auch organische Solarzellen oder Dünnschichtzellen aus Verbindungshalbleitern können mit dem neuen Silikonprodukt laminiert werden. Dünnschichtmodule lassen sich architektonisch ansprechend in Fassaden von Gebäuden integrieren und können aufgrund ihrer Flexibilität beispielsweise auch im Textilbereich eingesetzt werden.

Partner der Solarindustrie
WACKER ist seit vielen Jahren ein wichtiger Rohstofflieferant und Partner der Solar-Industrie. Neben hochreinem Polysilizium, dem Ausgangsmaterial für kristalline Solarzellen, produziert der Münchner Chemiekonzern unter anderem Silikone, die als Vergussmassen, Kleb- und Dichtstoffe oder als Einkapselungsmaterial in Solarzellen und Modulen eingesetzt werden.

16.08.2011 | Quelle: WACKER | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen