Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien: Das Solar-Zeitalter kommt nur mit gesellschaftlicher Akzeptanz

Die Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) am 12. und 13. Oktober im Berliner Umweltforum ist mit sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Fragestellungen unterlegt.

Der Weg zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien sei nicht nur eine Frage neuer Energietechnologien, sondern mit neuen Formen von Akzeptanz-, Kommunikations- und Beteiligungsprozessen verbunden, so der FVEE in der Ankündigung.
Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung spricht über den "Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation"

Ein Highlight der Tagung ist der öffentliche Vortrag von Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber „Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“ am Abend des 12. Oktober 2011 um 18.30 Uhr. Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) erläutert, warum eine weltweite Transformation der Energiesysteme notwendig ist, wie die Bürgerinnen und Bürger den Umbau mitgestalten können und warum dafür ein neuer Gesellschaftsvertrag notwendig ist.
Der Vortrag bezieht sich auf das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), dessen Vorsitzender Herr Schellnhuber ist.

Überwindung des fossil-nuklearen Komplexes
„Das WBGU-Gutachten hebt insbesondere die kritische Rolle der Wissenschaft beim Aufbau nachhaltiger Industriegesellschaften hervor", so Prof. Schellnhuber.
"Zum einen muss transformative Forschung zur Entwicklung neuartiger Verfahren zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen einen entscheidenden Beitrag zur Überwindung des fossil-nuklearen Komplexes leisten. Zum anderen sollte ein neu zu etablierender Wissenschaftszweig, die ‚Transformationsforschung‘, die Bedingungen der Möglichkeit von einsichtsgetriebenen gesellschaftlichen Reorganisationsprozessen ausloten und verbessern helfen.“

Bürgerinnen und Bürger am Umbau beteiligen
Die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung zur Umorientierung der Gesellschaft in Richtung Energienachhaltigkeit und CO2-Reduzierung erfordern das Umdenken und Umlenken auf unterschiedlichsten Ebenen. Neben technischen Neuerungen geht es vor allem darum, Bürgerinnen und Bürger in ihren vielfältigen Rollen dafür zu gewinnen, sich an der Gestaltung dieses Umbauprozesses zu beteiligen.
Damit beschäftigen sich die Umweltpsychologie und sozialwissenschaftlich orientierte Nachhaltigkeitswissenschaften. Dabei geht es um gesellschaftliche und soziale Transformationsprozesse hin zu einer energienachhaltigeren Gesellschaft, vor allem um die Gewinnung praxisnaher Erkenntnisse wie derartige Veränderungsprozesse verlaufen, wie sie gezielt angestoßen werden und gelingen können.

Neuer Online- Rechner informiert über die Erneuerbare-Energie-Potenziale von Kommunen
Ein besonders praxisnahes Werkzeug zur Schaffung von Akzeptanz für den Transformationsprozess wird auf der Tagung vorgestellt: Ein an der Fachhochschule Frankfurt am Main entwickelter Online- Rechner mit dem sich jeder Bürger über die Erneuerbare-Energie-Potenziale seiner Gemeinde informieren sowie Berechnungen und Szenarien selbst durchführen kann. Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder können dieses Instrument für ihre energiepolitischen Entscheidungen nutzen.
Weitere Informationen im Internet unter http://www.fvee.de/termine/

28.09.2011 | Quelle: ForschungsVerbund Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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