Photovoltaik-Verbände in Italien wehren sich; rückwirkende Gesetzesänderung für Anlagen auf Ackerflächen schadet mehr als sie nutzt

Die überraschende Änderung von Artikel 65 des Gesetzes über die Liberalisierung habe schwer wiegende Auswirkungen auf zahlreiche Betreiber von Photovoltaik-Anlagen, kritisieren der italienische Photovoltaik-Verband ANIE/GIFI, die Vereinigung für erneuerbare Energien APER, der italienische Solarenergie-Verband ASSOSOLARE und der gemeinnützige Verein ASSO ENERGIE FUTURE.Der neue Gesetzestext wurde im Amtsblatt veröffentlicht. GIFI bezeichnet es als „unglaublich“, dass rückwirkend Regelungen eingeführt worden seien, welche die Rechte der Solarstrom-Produzenten schwer verletzen. Diese hätten gutgläubig mit dem Bau neuer Anlagen begonnen und sich auf das erst seit zehn Monaten geltende Gesetz verlassen.

Übergangsregelung für Photovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen aufgehoben

In seiner neuen Version macht Artikel 65 einen Teil von Artikel 10 vom 03.03.2011 ungültig. Dieser gewährte den Stromerzeugern ein Jahr, um ihre Photovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen in Betrieb zu nehmen, nachdem das Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht wurde.

Das Ende dieser Übergangsregelung versetze die Solarstrom-Erzeuger in Panik. Sie hätten bereits alle Kosten für den Bau der Anlagen aufgebracht und wüssten jetzt nicht, ob sie jemals eine Einspeisevergütung für den Solarstrom erhalten, wenn die Anlagen in Betrieb gehen.

Parlament soll aktiv werden

Die Solar-Branchenverbände betonen heftig die Notwendigkeit, derartige improvisierte rückwirkende Gesetzesänderungen zu unterlassen, welche die Stabilität des Systems bedrohten und das Vertrauen der Investoren schädigten.

ANIE/GIFI, APER, ASSOSOLARE und ASSO ENERGIE FUTURE fordern nachdrücklich ein schnelles, maßgebliches Einschreiten des Parlaments, damit die neue Anti-Photovoltaik-Regelung aus dem neuen Gesetzestext definitiv gestrichen wird.
 

30.01.2012 | Quelle: Gruppo Imprese Fotovoltaiche Italiane; Foto: Isofoton S.A. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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