Forschungszentrum Jülich weiht neue Photovoltaik-Labors ein

Hochrangige Vertreter aus Wissenschaft und Politik haben am 22.02.2012  das Photovoltaik-Technikum im Forschungszentrum Jülich eingeweiht. Auf 560 Quadratmetern bietet das Labor modernste Möglichkeiten, um Dünnschicht-Solarmodule aus Silizium zu testen und weiterzuentwickeln.Der 2,1 Millionen Euro teure Neubau ist ausgestattet mit Chemie-, Experimentier- und physikalischen Messräumen.

Entwicklung und Tests neuer Beschichtungs- und Herstellungsprozesse

"Im Photovoltaik-Technikum haben unsere Wissenschaftler erstmals die Möglichkeit, Photovoltaik-Module bis zu einer Größe von 1,4 Quadratmetern auf Alterung, Lichtempfindlichkeit und Defekte zu überprüfen", so Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. "Dies ermöglicht uns, gemeinsam mit Partnern aus der Industrie, neue Beschichtungs- und Herstellungsprozesse zu testen und weiterzuentwickeln."

Im chemischen Labor des Photovoltaik-Technikums gibt es flexible Standflächen, die zeitnah auch für Kooperationen mit der Industrie genutzt werden können. Im physikalischen Labor des Photovoltaik-Technikums können Photovoltaik-Module auf Alterung, spektrale Empfindlichkeit, Defekte und andere Eigenschaften untersucht werden.

Stapelsolarzellen und Nanotechnologie als Schwerpunkte

Die Photovoltaik-Forschung und -Entwicklung konzentriert sich auf die Entwicklung von Stapelsolarzellen aus amorphem und mikrokristallinem Silizium. Für diese Solarzellen werden transparente, leitfähige Kontaktschichten entwickelt, die durch ihre Mikrotextur für einen effektiven Lichteinfang sorgen. Als zukunftsweisendes Thema bearbeitet das IEK-5 alle Aspekte von Nanotechnologie im Bereich der photovoltaischen Energiewandlung. Diese Aktivität umfasst nano-optische Komponenten zum verbesserten Lichteinfang in Solarzellen oder nano-strukturierte Materialien als funktionale Elemente, wie etwa neuartige Kontakt- oder Absorberschichtungen.

Photovoltaik-Pionier hält Eröffnungsrede

Zur Eröffnung des Photovoltaik-Technikums sprach als Festredner ein Pionier der Photovoltaik: Prof. Hans-Joachim Queisser, Direktor emeritus am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung und Honorarprofessor an der Universität Stuttgart. Er hatte Anfang der 1960er Jahre zusammen mit dem Nobelpreisträger William Bradford Shockley die sogenannte Shockley-Queisser-Grenze formuliert, die ein theoretisches Maximum des Wirkungsgrads von Solarzellen beschreibt.

24.02.2012 | Quelle: Forschungszentrum Jülich | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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