Solar-Branche appelliert an die Politik: Rückläufige Photovoltaik-Förderung nicht noch zusätzlich kürzen

Die Pläne der Bundesregierung, den Ausbau und die Förderung von Solarstromanlagen noch in diesem Frühjahr drastisch zu beschneiden, treffen in der Solarwirtschaft weiter auf energischen Widerstand, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) in einer Pressemitteilung.

Anlässlich einer Anhörung des Umweltausschusses zum Thema Solarstrom-Förderung haben Vertreter der Branche heute vor der Sitzung ihre energiepolitische Thesen an die Vorsitzende des Umweltausschusses, Eva Bulling-Schröter, übergeben.

BSW-Solar: Bundesregierung torpediert weiteren Photovoltaik-Ausbau
„Statt die Energiewende umzusetzen, torpediert die Bundesregierung den weiteren Ausbau der Solarenergie. Es ist unverständlich, dass der Photovoltaik-Ausbau ausgerechnet in dem Moment massiv eingeschränkt werden soll, in dem die Kosten für neue Solarstrom-Anlagen deutlich sinken und die Förderung der Solarenergie kaum noch nennenswerte Effekte auf die Stromtarife hat“, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
Um den Forderungen der Solarwirtschaft Ausdruck zu verleihen, übergab Körnig die Solar-Thesen, das Positionspapier des Verbandes und einen überdimensionalen Stecker als Symbol für eine Energiewende mit einem kraftvollen Solarstromausbau.

Solarbranche befürchtet eine Insolvenzwelle
Die Solarbranche appelliert an die Mitglieder des Deutschen Bundestages, die Ministerpräsidenten der Bundesländer und an die Bundeskanzlerin, auf zusätzliche Kürzungen der ohnehin stark rückläufigen Solarförderung weitestgehend zu verzichten.
Sie befürchtet eine Insolvenzwelle und die Gefährdung von zehntausenden Arbeitsplätzen für den Fall, dass die Gesetzesinitiative nicht gestoppt oder erheblich nachgebessert wird.

Solarbranche fordert moderate Absenkung der Einspeisevergütung um jährlich höchstens 24 Prozent
Die Solarbranche befürwortet zwar eine weitere Reduktion der Solarstromförderung. Statt der derzeit geplanten harten Einschnitte bei den Fördersätzen um bis zu 40 Prozent fordert sie jedoch eine stufenweise und weiterhin an der Höhe des Marktwachstums und dem technischen Fortschritt orientierte Absenkung der Einspeisevergütung um jährlich höchstens 24 Prozent.
Eine stärkere Kappung der Fördersätze bringe keine nennenswerte Ersparnis für den Stromverbraucher. Sollten die Kürzungspläne der Bundesregierung umgesetzt werden, spare ein Durchschnittshaushalt kurzfristig lediglich 30 Cent im Monat. Langfristig käme der Gesellschaft ein Scheitern der Energiewende hingegen deutlich teuer zu stehen, betont BSW-Solar.
Die Solar-Thesen finden Sie hier.
Das Positionspapier finden Sie hier.

20.03.2012 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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